„Begründete Sorge besteht auch nicht in erster Linie hinsichtlich der Standsicherheit zu errichtender Bauten, sondern der Auswirkung solch massiver Bodeneingriffe auf die Tektonik des umgebenden Geländes. Zumal das Regierungspräsidium bestätigt, dass in dieser Lage ,durch sehr tiefe und/oder breite Baugruben alte Gleitflächen remobilisiert werden’ können.“
Ein wichtiger Aspekt sei zudem, „wie sich die Bauvorhaben mit dem als unstrittig geltenden Erhalt des Krottenweihers vereinbaren“ lasse, der im Bebauungsplan als “Lebensraum für besonders geschützte Tiere“ bezeichnet werde. Anwohner sahen dort laut dem Schreiben unter anderem Fledermäuse, Reiher, Buntspechte, Eichelhäher, Erdkröten, Frösche, Bergmolche, Blindschleichen, Ringelnattern und bisweilen einen Eisvogel.
Handeln der zuständigen Akteure „nicht gerade vertrauensbildend“
Aber, so das Schreiben: „Bei der letzten Fortschreibung des Flächennutzungsplanes wurde versäumt, das für die Amphibien als Rückzugsgebiet wichtige Umfeld des Gewässers adäquat zu schützen, weshalb zum Zeitpunkt, als die Bauvoranfrage eingereicht wurde, lediglich der Weiher als Biotop geschützt war. Dies bedeutet, dass nur die Gewässerfläche selbst und die bedrohten Tiere unter Schutz standen. Und es ist unschwer vorzustellen, wie die wassernahen Rückzugsgebiete der Amphibien aussehen werden nach unzähligen Überfahrten des Geländes durch Lkw und schweres Baugerät sowie nach Lagerung von Baumaterial im Umfeld des Weihers“. Abgesehen davon könnten nach einer massiven Verbauung sowohl Quell- als auch Oberflächenwasser für das Biotop fehlen.
Die Anwohner sind angesichts „der zahlreichen Unwägbarkeiten und ungeklärten Fragen verunsichert und besorgt, da auch das bisherige Handeln der zuständigen Akteure nicht gerade als vertrauensbildend bezeichnet werden“ könne. „Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich die Stadt wenigstens an die ,Zielvorgabe’ ihres erst vor vier Jahren verabschiedeten Bebauungsplanes erinnerte, der eine ,maßvolle Nachverdichtung unter Berücksichtigung des Bestandes’ propagiert“, betonen die Autoren. „Die charakteristischen begrünten Strukturen sind leider schon Geschichte. Es wäre im Sinne aller, wenn nicht noch weiterer Schaden entstünde durch den Verlust des im Stadtgebiet einzigartigen Feuchtbiotops oder gar durch Erdrutschungen.“