Lörrach Gut, dass Klarheit geschaffen wird

Die Oberbadische
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Stadtentwicklung: Reaktionen auf die Studie zu einer möglichen Tram-Verlängerung nach Lörrach

Die Verwaltung wird gemeinsam mit ihren Partnern eine Studie zur Möglichkeit einer Verlängerung der Tramlinie nach Lörrach beauftragen. Unsere Zeitung hat die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats über ihre Haltung zur Studie und einer möglichen Trassen-Verlängerung befragt.

Von Bernhard Konrad

Die ergebnissoffene Untersuchung soll klären, ob eine Tram-Verlängerung in die Stadt sinnvoll ist und in welchem Kosten-Nutzen-Verhältnis eine solche Maßnahme steht.

Die Kosten der Studie können laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung durch Fördermittel des Bundes für das Projekt „Am Zoll Lörrach Riehen“ übernommen werden. Ulrich Lusche (CDU): „Ich bin sehr verblüfft darüber, dass Lörrachs Verwaltung die Stadträte quasi schon jetzt darüber in Kenntnis setzt, dass sie der Studie zustimmen werden.

In der CDU-Fraktion gibt es unterschiedliche Positionen zu diesem Thema. Ich persönlich bin unter anderem mit Blick auf den Umsetzungshorizont eines solchen Projekts skeptisch. Ich glaube zudem nicht, dass die Tram für all diejenigen, die rasch nach Basel und wieder zurück wollen, tatsächlich eine vernünftige Alternative sein kann. Dennoch bin ich nicht fundamental gegen diese Studie, wenn sie endlich Klarheit schafft. Noch nicht geklärt ist meines Erachtens die Frage der Studien-Finanzierung. Einerseits sagt die Verwaltung: „Die Kosten können durch Fördermittel des Bundes übernommen werden.“ Andererseits heißt es: „Der Finanzierungsanteil des Bundes im Förderjahr 2018 beträgt rund 90 Prozent.“ Es wird hier nicht deutlich, ob und was genau noch an Kosten auf uns zukommt.

Selbst wenn eine Tram-Verlängerung nach Abschluss der Studie nicht vom Tisch sein sollte, werden Stadt und Gemeinderat bei ihren Investitionen Prioritäten setzen müssen.“

Günter Schlecht (SPD): „Grundsätzlich halte ich das Thema „Tram nach Lörrach“ für eine positive Vision.

Super ist natürlich, dass der Bund die Studie bezuschusst. Nun kann tatsächlich überprüft werden, welche Auswirkungen eine Tram auf die anderen Verkehrsträger- und mittel in der Stadt hätte und – ganz wichtig: Welche Investitions- und Folgekosten durch dieses Projekt entstehen würden. Es ist gut, dass in der Frage endlich Klarheit geschaffen wird.“ Margarete Kurfeß (Grüne): „Wir stehen der Tram-Verlängerung im Grundsatz eher skeptisch gegenüber. Sie hätte einen deutlichen Einfluss auf die gut funktionierende Regio-S-Bahn.

Würde die Tram am Fuß des Hochgestades entlangführen, wäre der Weg in die Innenstadt mindestens so weit wie von der S-Bahn aus. Wir müssen immer auch danach fragen, wer die Kosten trägt und wer den Nutzen von einer Tram-Verlängerung hätte. Auf die Stadt würden hohe Investitionssummen zukommen – das wären Steuergelder, so wie im übrigen auch die Studie mit Steuergeld finanziert wird. Und: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen Berufspendler nach Basel künftig mit der vergleichsweise langsamen Tram statt mit der Regio-S-Bahn fahren werden.“ Uwe Claassen (Freie Wähler): „Seit vielen Jahren kämpfe ich um zwei Großprojekte: die Untersuchung der Tram-Verlängerung und die Prüfung einer Bahn-Tieferlegung. Nun wird eine Studie umgesetzt – sehr spät leider, aber immerhin.

Ich stand lange alleine mit dieser Idee im Gemeinderat, nun bin ich glücklich, dass zumindest diese umgesetzt wird. Ich hoffe, dass hierauf auch eine Untersuchung der S-Bahn-Tieferlegung folgt – wir werden am Ende beide Studien benötigen, denn es ist klar, dass wir beim ÖPNV deutliche Veränderungen brauchen. Bei einer Tram-Verlängerung denke ich nicht zuerst an eine Trasse durch die Basler Straße, sondern am Kanal, am Fuß des Hochgestades entlang bis zu einem Mobilitätsknoten am S-Bahn-Halt Haagen. Auf dieser Strecke könnte innenstadtnah Wohnen und Gewerbe mit der Tram erschlossen werden. Es ist gut, dass wir die Frage der Tram-Verlängerung endlich gründlich klären können. Das Ergebnis der Untersuchung werde ich akzeptieren.“

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