Lörrach Gut koordiniert und frei musiziert

Willi Vogl
Das Aktivorchester des Musikvereins Brombach präsentierte sich hoch motiviert. Foto: Willi Vogl

Jahreskonzert: Musikverein Brombach. Nachwuchs auf gutem musikalischen Weg.

Lörrach-Brombach - Tradition verpflichtet nicht nur, sondern bereitet im Falle eines hoch motivierten Musikvereins wie dem Brombacher auch allseits Freude. Das Programm zum Jahreskonzert am Sonntagabend stand bereits im Zeichen der Vorbereitung für das 175-jährige Gründungsjubiläum und einer möglichen Konzertreise nach Spanien.

Eröffnet wurde der bunte Konzertreigen mit dem kleinen aber feinen Jugendensemble unter der Leitung von Alexandra Lais. Die sechs jungen Musiker wurden dabei von Jugendleiterin Anna Barok und drei weiteren Musikern aus dem Aktivorchester verstärkt. Durch die Zusammenarbeit des engagierten Vorstandsteams mit den Pädagogen der Musikschule Lörrach konnte sich das Ensemble auf einem guten musikalischen Weg zeigen. Charlotte Brogles und Laura Gerbels Einführungen wirkten fröhlich einladend.

Gleich zu Beginn erklang mit Adeles „Hello“ ein poppiges Balladenzuckerl. Es folgten „Fanfarissimo“ des Schopfheimer Komponisten Markus Götz und Kurt Gäbles vergnügliche Fantâsia, deren flottes Ende vom Ensemble respektabel bewältigt wurde.

Zu Recht erklatschte sich das Publikum mit Alfred Bösendorfers „The little Magyar“ und Klaus Badelts Titelmelodie zu „Pirates of the Caribbean“ zwei konzentriert und hörenswert dargebotene Zugaben.

Birgit Friedlin und Alexander Gerbel führten informativ und kurzweilig durch das Programm des Aktivorchesters. Ferrer Ferrans Pasa Doble „Los Barbas“ stand gleich einem Motto für die geplante Spanienreise am Anfang des Konzertteils mit dem Aktivorchester. Auch in Santiago Quinto Sernas „Suite Sencilla“ erzeugte das Orchester spanisches Flair mit witzigen Dissonanzen der Oboen im tänzerischen Prelude, klangsatter Kantabilität im Canzon oder agil bewegten Bässen im Schlusssatz.

Weihevolle Andacht verbreitete die frei atmende Interpretation von Jan Van der Roosts „Canterbury Choral“. Mit Johan de Meijs „La Quintessenza“ kam schließlich ein ambitioniertes Werk zu Gehör, in dem das Orchester lustvoll die fantasievoll gesetzten Motive eines erweiterten Fünftonraumes in Szene setzte.

Der Konzertteil nach der Pause war vor allem dem Bigband-Jazz gewidmet. Originalwerke wie Willy Hautvasts beliebte „Musique à la carte“ oder Pi Scheffers dritter Satz aus „Three Inventions“ verbreiteten mit bonbonfarbiger Melodik gute Stimmung. Mit Bearbeitungen von Jazzstandards wie „Cry me a River“ sowie Melodien aus der Operette „Im weißen Rössl“ zeigte sich das Orchester auch in einer ansteckend relaxten Musizierhaltung.

Chemie zwischen Dirigent und Orchester stimmt

In Erol Garners „Misty“ gab es mit Annika Käfer (Saxofon) und Alexander Ziegler (Posaune) zudem zwei geschmeidig musizierte Soli zu bewundern. Mit ruhiger wie souveräner Stabführung verstand es Call-Philipp Rombach sowohl die nötige Koordination zu sichern als auch zu freiem Musizieren zu animieren.

Die Chemie zwischen Dirigent und Orchester stimmte. Begeisterter Applaus. Das Orchester dankte mit den Zugaben „Mr. Bojangles“ und „Birdland“.

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