Haagen: Spatenstich im Baugebiet „Belist“ / Pläne für „Neumatt-Brunnwasser“ / Alte Schule wird Kita
Haagen baut. Mit den beiden Wohngebieten „Belist“ und „Neumatt-Brunnwasser“ soll es 2018 kontinuierlich vorangehen. An der Schwelle zum neuen Jahr ist Ortsvorsteher Horst Simon zuversichtlich: „Unsere Gemeinde wird an Lebensqualität gewinnen.“
Von Peter Ade
Lörrach-Haagen. Satzungsbeschluss und öffentliche Bekanntmachung fürs Baugebiet „Belist“ erfolgten 2016. Auf den Weg gebracht war damit ein Bebauungsplan für rund 220 Wohneinheiten als Voraussetzung zum Bau von Wohnraum für rund 500 Menschen. Der Bebauungsplan sieht einen Gebäudemix aus Einzelhäusern, Doppelhaushälften, Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern vor.
Die Stadt wird die Flächen 2018 mit einem zielgerichteten Vergabemodell veräußern. Der Spatenstich für die Erschließung erfolgte am 15. September. Simon freut sich über den Fortschritt. Indes betont er: „Ich habe großes Verständnis für die Sorgen der Anrainer hinsichtlich der zu erwartenden Lärmbelästigung während der Bauphase, da wird einiges an Straßenlärm auf uns zukommen.“
Qualität angestrebt
Die Planungen für das Wohnbaugebiet „Neumatt-Brunnwasser“ für rund 300 Wohneinheiten beginnen demnächst. Bestandteil ist ein städtebaulicher Wettbewerb mit Bürgerbeteiligung. Damit, so Simon, werde es für Nahtstelle zwischen Haagen und Hauingen eine „deutliche städtebauliche Aufwertung“ geben.
Zur zurückliegenden Diskussion über die befristete Anschlussunterbringung von schlussendlich 150 Flüchtlingen in Holzfertighäusern an der Hornbergstraße sagt der Ortsvorsteher: „Wir hatten nie etwas gegen die Flüchtlinge, uns störte allein die zunächst vorgesehene Zahl von über 200.“
Arbeiten an der Halle
Auch innerorts tut sich einiges. Im neuen Jahr wird die Verjüngungskur der 40 Jahre alten Schlossberghalle an der Markgrafenstraße fortgesetzt. Für 500 000 Euro werden die Isolation und das Dach saniert. Die Modernisierung der Küche steht ebenfalls an, und der Hausmeister darf sich freuen, die bisherige kleine Kammer räumen und einen komfortablen Raum beziehen zu dürfen. Von dort aus wird er in Zukunft die anfallenden Arbeiten umsichtig steuern.
Insgesamt sind die Kosten für Sanierung und Erneuerungen an der Schlossberghalle seitens der Stadt mit zwei Millionen Euro veranschlagt. „Bis Ende 2018 dürfte davon etwa die Hälfte verbaut sein“, rechnet Simon.
Alles für die Kleinen
Vor allem die Haagener Kinder stehen im Blickpunkt des Interesses bei zwei weiteren fest fixierten Vorhaben: Zum einen wird 2018 für 3,3 Millionen Euro die Alte Schule zur Kindertagesstätte umgebaut. Zum anderen ist ein neuer evangelischer Kindergarten „in Sicht“, der ab 2019 für zwei Gruppen zur Verfügung stehen soll. Während der Bauzeit werden die Kinder in der bis dann fertiggestellten neuen Kita betreut.
„Von all den genannten Maßnahmen versprechen wir uns eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, auch vor dem Hintergrund des durch die neuen Baugebiete zu erwartenden Zuzugs von Neubürgern nach Haagen.“ Dadurch – und später auch durch das geplante Zentralklinikum im „Entenbad“ – werde allerdings der Verkehr stark zunehmen. Deshalb fordert der Ortsvorsteher einen höheren Takt der Buslinie 16 (siehe Beitrag in unserer heutigen Jahresrückblicksbeilage).
Wachstum in Sicht
Aktuell zählt der zweitgrößte Lörracher Ortsteil 3700 Einwohner. Nach Fertigstellung von „Belist“ und „Neumatt-Brunnwasser“ könnten es durchaus um die 600 mehr sein. „Das ruft erst recht nach einem leistungsfähigen Lebensmittelmarkt“, bekräftigt Simon den Wunsch der Bürgerschaft.
Das gesellschaftliche Leben im Ort ist gekennzeichnet durch rege Vereinsarbeit, die fast überall die Jugend im Mittelpunkt sieht. Einen Aktivposten bildet die Freiwillige Feuerwehr als unverzichtbare Säule im Abschnitt Nord der Gesamtwehr.
30 Jahre Jumelage
Groß gefeiert wird im Oktober 2018 das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der elsässischen Gemeinde Village-Neuf. Simon strebt an, die Vereinswelt noch stärker in die regelmäßigen Austauschprogramme einzubinden – „damit die Jumelage noch lebendiger wird“.
