Mit dem Spatenstich wurde am Donnerstag der Startschuss für die neue Sporthalle in Brombach gegeben. Der Erdaushub erfolgt ab Anfang November. Die  Bauarbeiten sollen im ersten Quartal 2018 beginnen, die Fertigstellung ist bis Weihnachten 2019  vorgesehen.

Von Kristoff Meller

Lörrach-Brombach. Es war ein ganz besonderer Moment für viele Brombacher. Das war nicht nur am großen Interesse – rund 200 Menschen verfolgten den Spatenstich – zu erkennen. Auch Ortsvorsteherin Silke Herzog war sichtlich bewegt und strahlte mit der Sonne um die Wette. Von der Abordnung des Musikvereins Brombach wünschte sie sich  das Stück „Hallelujah“, um nach einem „steinigen Weg“, endlich den Baubeginn an der  Franz-Ehret-Straße zu feiern.

Neben einem großen Dank an die Schöpflin Stiftung („Wir stehen heute hier, weil die Schöpflins das Projekt ins Rollen gebracht haben“) und an die Stadtverwaltung, dankte sie vor allem dem Hallenförderverein für dessen Ausdauer, sich 20 Jahre lang für ein Projekt zu engagieren, dass zwischenzeitlich „sehr erfolglos“ aussah.

Viel Lob für die Ausdauer des Fördervereins

Dieses Engagement unterstrich auch Oberbürgermeister Jörg Lutz und erinnerte an die „stolze Summe“ von 200 000 Euro, die der Förderverein für die Ausstattung der Halle einbringen wird. Weitere 600 000 Euro kommen aus Fördergeldern des Landes.

Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Rohbauarbeiten für die Halle mit eingeschränkter Mehrzwecknutzung laut Lutz im Frühjahr beginnen. Die fertige Halle möchte er den Vereinen „mit einer großen Schleife“ als Geschenk zu Weihnachten 2019 überreichen.

Platz für 540 Zuschauer auf einer ausfahrbaren Tribüne

Insgesamt ist die neue Sporthalle, die 540 Zuschauern auf einer ausfahrbaren Tribüne Platz bietet und bestuhlt sogar mehr als 1000 Personen fasst, mit 8,4 Millionen Euro das derzeit größte Bauvorhaben der Stadt. „Das ist eine Menge Holz“, stellte Lutz fest.

Wie berichtet, hat der Gemeinderat aber eine strikte Kostenkontrolle und die weitgehende Einhaltung der Vorgaben angemahnt. Dennoch warnte Lutz: „Momentan sind wir im Rahmen, aber die Preise in der Baubranche entwickeln sich fast täglich und leider immer nur nach oben.“

Er machte deutlich, dass es sich bei dem Großprojekt nicht nur um eine neue Halle handle, sondern um ein „wichtiges Infrastrukturprojekt“. Denn der angrenzende Busbahnhof und die S-Bahn-Haltestelle werden zur ÖPNV-Schnittstelle. Schon ab Dezember soll hier die Buslinie 54 aus Kandern ankommen und einen Anschluss an die Regio-S-Bahn bieten.

Nur das Thema Parkierung ist noch nicht endgültig geklärt. „Voraussichtlich muss es mit ebenerdigen Stellplätzen funktionieren“, sagte Lutz im Hinblick auf die zusätzlichen Kosten in Höhe von drei Millionen Euro für ein Parkdeck.

Gerne hätte er einen „Doppel-Spatenstich“ mit der Schöpflin Stiftung  gefeiert, gleichwohl sei es „eine autonome Entscheidung“ der Stiftung gewesen, ihre ursprüngliche Planung für das Schöpflin Quartier komplett neu zu überdenken.

Die Bürger werden bei „Fabric“ selbst  zu Planern

Die zukünftige Nutzung des angrenzenden Areals  ist  weiter unklar. Diese Unklarheit sei jedoch genau das, was das aktuelle Projekt „Fabric“ ausmache: „Man weiß noch nicht, was am Ende rauskommt“, erklärte Tim Göbel, Geschäftsführer der Schöpflin Stiftung.

Ziel sei  ein Beteiligungsprozess, bei dem ein Stück Stadt von den Bürgern wirklich mitgestaltet werden könne: „Die Bürger werden zu Planern und die Planer zunächst zu Zuhörern.“ Das sei „ein radikaler Ansatz“, die Stiftung sei aber sicher, dass so  viele Ideen entstehen werden, die über eine reine Wohnbebauung – wie ursprünglich vorgesehen – hinausgehen. Diese sollen laut Göbel im kommenden Jahr in einen Planungskiosk gesammelt werden: „Ab Ostern werden wir richtig loslegen.“