Lörrach Hauge ganz „us em Hüsli“

Peter Ade

Hauingen: Fast 15 000 Zuschauer bei Buurefasnacht. Wetterproblem glänzend gemeistert.

Lörrach-Hauingen - Fast 15 000 Zuschauer säumten am Sonntagnachmittag die Straßen und feierten mit 3500 Akteuren ein kunterbuntes Spektakel. Der Brauchtumsumzug war der absolute Höhepunkt der Hauger Buurefasnacht.

Hauge war für Stunden total „us es Hüsli“. „Voll krass, Euri Buurefasnacht“, krächzte eine Dorfhäxe aus dem Mundschlitz ihrer Holzmaske, und die Neuenburger Brunnebutzer tanzten schwungvoll durch die Straßen.

Das Wetter war ein seltener Mix aus Sonne, Regen und Wind. Um dem angekündigten Sturm ein logistisches Schnippchen zu schlagen, entschlossen sich die Verantwortlichen kurzfristig, die Umzugswagen kompakt voraus fahren zu lassen.

Angeführt wurde der Gaudiwurm mit klingendem Spiel des Musikvereins und von den heimischen Cliquen. Im Gefolge fröhliche Formationen vom Bodensee, aus dem Schwarzwald, der Ortenau, vom Breisgau und aus der Schweiz.

Sabine Hauber – als Zugmarschall erstmals in Aktion – notierte noch am Morgen 154 Gruppen mit 3500 Akteuren, dazu über zehn Musik-Formationen und Guggen sowie zwölf Wagen. Am Ende waren es ein paar weniger. Es gab Absagen aufgrund der kritischen Wetterlage.

Für Sicherheit sorgten die Polizei und die Feuerwehr-Abteilung mit Kommandant Thomas Göttle sowie DRK-Helferinnen und -Helfer mit Notarzt, Rettungswagen und Verstärkung vom Croix-Rouge aus der Haagener Partnergemeinde Village-Neuf.

Zur Freude von Oberzunftmeister Dirk Bender hat alles reibungslos geklappt. Versierte Lotsen sorgten dafür, dass die zum Teil monströsen Umzugswagen und ihre Zugmaschinen gefahrlos durch enge Straßen und Gassen tuckern konnten.

Beim morgendlichen Empfang in der Festhalle wurden die Gäste mit Orden dekoriert und mit Sekt „beträufelt“. Ein Stelldichein gaben sich die politische Prominenz der Region und die Chefs der Narrenverbände aus Landschaft und Vogtei.

Einmal mehr wurde deutlich: Die Buurefasnacht mit dem Schlachtruf „Hauge Hot Hü“ hat Tradition und ist den heimischen Urgesteinen mindestens ebenso wichtig wie die berühmte Holzsteigerig.

Für ausgelassene Stimmung garantierten einmal mehr die vielen Guggemusiken, von denen etliche längst zum „Inventar“ der Hauger Buurefasnacht gehören, weil sie Freunde geworden und aus dem munteren Geschehen nicht mehr wegzudenken sind.

Im ganzen Dorf lockten ab der Mittagsstunde nicht weniger als 20 Verpflegungsstände. Aus Küche und Keller gab’s Köstlichkeiten – vom herzhaften Steak über feurige Gulaschsuppe und heiße Würstchen bis hin zu leckeren Waffeln.

Mit Schnitzelbängg endet die Buurefasnacht am heutigen Montag im Chruttschlämpe-Chäller. Oberzunftmeister Bender gibt den Rathausschlüssel um 19 Uhr an Ortsvorsteher Günter Schlecht zurück. Er spricht den Akteuren aus der Seele: „Zum Glück isch noch de Buurefasnacht immer vor de Buurefasnacht!“

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