Lörrach Hauger Holz bleibt heißer Hit

Peter Ade
Riesenspektakel im Hauger Forst: Bei einer früheren Holzsteigerig übten sich Oberbürgermeister Jörg Lutz und Ortsvorsteher Günter Schlecht im Wettsägen. Foto: Peter Ade

Holzsteigerig: Spektakel im „Sunnedörfli“ wieder Ende Januar / Komitee bietet neues Outfit

Deftiger Charme ist das Markenzeichen der Hauger Holzsteigerig. Sie hat sich längst zum Volksfest entwickelt, und so dürften auch am letzten Samstag im Januar wieder Hunderte zur Saatschulhütte wandern, um ab 11 Uhr dem munteren Spektakel beizuwohnen. Für viele Hauger ist Holz ein heißer Hit und die Steigerig „de höchsti Fiirdig im Johr“.

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Das Fest hat in seiner urchigen Tradition nichts an Beliebtheit verloren. Die Bieterlaune war zuletzt rekordverdächtig. Das Steigerigskomitee unter Leitung von Gerd Turowski sorgt nach zweijähriger Zwangspause infolge Corona für ein buntes Rahmenprogramm mit Wälderwettkampf und Tombola für soziale Zwecke.

Der oder die Empfänger der Spende werden nach der 184. Veranstaltung vom Komitee „auserkoren“. Bedacht wurden bislang unter anderem die Jugendfeuerwehren Lörrach, Haagen, Hauingen und Brombach sowie der Turnverein Hauingen und das Hospiz am Buck in Lörrach.

Fans von auswärts

Die Bewirtung im Wald mit Speis‘ und Trank übernimmt der Motorradclub Hauingen. Für musikalische Umrahmung ist ebenfalls gesorgt. Erstmals bietet das Komitee ein T-Shirt mit dem Hauinger Wappen an; dazu der Aufdruck: „Hauger Holzsteigerig seit 1839 – das Komitee“.

Unter Leitung von Ortsvorsteher Günter Schlecht und Revierförster Markus Dischinger werden Buchenholz und langes Brennholz versteigert.

Schlecht schlüpft seit vielen Jahren in die Rolle des Auktionators und macht zum Auftakt der Veranstaltung mit den „11 Geboten der Holzsteigerig“ vertraut. Dazu gehört: „Holzdiebe werden mit der ganzen Schärfe des Gesetzes bestraft und erhalten auf Lebzeit ein Betretungsverbot im Hauger Wald.“ Und: „Jeder ist für einen sauberen Abgang und gradlinigen Heimgang noch vor Sonnenuntergang selbst verantwortlich.“

Zum Volksfest entwickelt

Während die Hauinger noch um 1980 bei der Holzversteigerung vorwiegend unter sich waren, änderte sich die Tradition allmählich zu einem Volksfest, das Holzsteigerer und Fans aus einem großen Umkreis anlockte.

In der Vergangenheit taxierten sämtliche Gebote zum Teil deutlich über den vom Ortschaftsrat festgelegten Anschlägen – auch der so genannte patriotische Ster.

Da zahlreiche Bieter von auswärts kommen, ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass wenigstens der letzte Ster, den es zu versteigern gilt, im Dorf bleibt. Ein Einheimischer soll sich erbarmen und tiefer als alle anderen in die Tasche langen.

Der Plan

Den Ablauf der Veranstaltung skizzierten Gerd Turowski und seine Mitstreiter aus dem Komitee – Jürgen Weltin, Felix Rupp, Adrian Maier, Werner Stiegeler, Thomas Voglgsang und Martin Ticks: Gegen 10.40 Uhr bringt der Festwagen das Komitee zur Saatschulhütte, wo mit gehisster Landesfahne zum Badnerlied Einzug gehalten wird.

Tipp des Försters

Die Begrüßung der Steigerer übernehmen Komiteechef Turowski und Ortsvorsteher Schlecht.

Noch im alten Jahr wird der Ortschaftsrat in öffentlicher Sitzung die Konditionen der Steigerig beschließen. Auf Empfehlung von Förster Dischinger wurden zuletzt 111 Ster Buchenbrennholz mit hohem Heizwert zum Anschlagpreis von 50 Euro je Ster angeboten. Hinzu kamen 65 Festmeter langes Brennholz zum Anschlagpreis von 55 Euro je Festmeter – aufgeteilt in zehn Polder verschiedener Größe.

Die eigentliche Steigerig dauert bis etwa 13 Uhr, anschließend startet das Unterhaltungsprogramm. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Parkplatz oberhalb des Rechberghofs. Die Saatschulhütte ist von dort aus auf einem Fußweg bequem zu erreichen.

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