Lörrach Haus der Kultur sucht Perspektive

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Steht vor Veränderungen: der Burghof (Archivfoto). Foto: Kristoff Meller

Kultur: Burghof soll auf den Prüfstand / Grüne: Verlässliche Planung möglich machen

Lörrach - Die Burghof Kultur- und Veranstaltungsgesellschaft steht vor einem Wandel. Stadt und Markus Muffler, Geschäftsführer des Burghofs und Leiter des Stimmen-Festivals, werden künftig getrennte Wege gehen (wir berichteten). Derzeit wird offenbar noch über Modalitäten der Vertragsauflösung verhandelt.

Unterdessen hat die Debatte über die zukünftige konzeptionelle Ausrichtung von Veranstaltungshaus und Festival begonnen – und diese wird zweifelsohne auch unter finanziellen Aspekten betrachtet werden.

Zuletzt hat Muffler im Hauptausschuss eine Situation beklagt, in der selbst eine erfolgreiche Burghof-Saison und sehr gut besuchte Stimmen-Konzerte die aus den Kosten für den Basisbetrieb resultierenden Defizite nicht ausgleichen könnten. Das Problem: Der städtische Zuschuss für den Basisbetrieb – Fixkosten des Hauses für Personal, Gebäudepacht und Technik – in Höhe von 1,48 Millionen Euro sei zu gering. Angesichts dieser Höhe kommunaler Zuschüsse für den Basisbetrieb sei auch künftig mit einem strukturellen Defizit zu rechnen, so Muffler.

Die Fraktion der Grünen hat nun Anträge entwickelt, die sie mit Blick auf die Perspektiven des Bughofs an Oberbürgermeister Jörg Lutz gesandt hat.

Darin wird etwa gefordert, die derzeitige Betriebsform des Burghofs auf den Prüfstand zu stellen. Denn: Die zur Burghof-Eröffung von der Firma „Culturplan“ aus Bochum erarbeitete Betriebsform sei nun 23 Jahren alt – die Rahmenbedingungen haben sich zwischenzeitlich verändert: „Stadt und Burghof leisten sich derzeit einen Spagat. Wachsende Ansprüche aus unterschiedlichen Kreisen machen dem Burghof und Stimmen das Leben schwer: lokal geprägtes Ambiente und überregionale Ausstrahlung, breitgefächertes Angebot und künstlerisches Profil, der Wunsch nach Mitsprache auf der einen Seite und eine zeitgemäße, professionelle künstlerische Leitung auf der anderen ist ein ziemlich heterogener Mix“, skizziert Gerd Wernthaler die komplexe Gemengelage. Zudem stehe der Geschäftsführer sowohl in einem Beschäftigungsverhältnis mit der GmbH als auch mit der Stadt. Dieser „kompliziert gestrickte Anstellungsvertrag“ solle ebenfalls überprüft werden.

Die Grünen fordern die Erarbeitung eines neuen Kultur- und Leistungsvertrags zwischen Stadt und Burghof, denn das kulturelle Angebot des Hauses im Auftrag der Kommune basiere auf einem Vertrag aus dem Jahr 2005 – und der darin gesteckte Handlungsspielraum sei „sehr vage“. Künftig müsse aus einer vertraglichen Regelung wesentlich konkreter hervorgehen, welche Kulturleistungen der Burghof für die Stadt zu erbringen habe.

Von zentraler Bedeutung sei ebenso die Zuschussfrage, die verlässlich geklärt werden müsse. Der Burghof könne mit dem jetzigen Zuschuss nicht auf Dauer in der jetzigen Form erhalten bleiben, verweisen die Grünen auf Aussagen der Burghof Geschäftsführung. Indes: Im Gemeinderat gebe es keine Mehrheit für eine Zuschusserhöhung oder eine Änderung des Programms, so die Grünen. Diese Situation werde früher oder später zum Stillstand führen. Wernthaler: „Es müssen klare Aussagen getroffen werden, damit der Burghof mit Zuschüssen verlässlich und längerfristig kalkulieren kann.“

Für die Frage der Betriebsform und den Leistungsvertrag fordern die Grünen „die Hinzuziehung sachverständiger Kompetenz von außen“. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Gemeinderats, der Verwaltungen und des Kunst- und Kulturfördervereins reiche zur Klärung der Probleme nicht aus.

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