Von Gerd Lustig
Rötteln: Kirchengemeinde lud zu „Kultur im Pfarrhof“ mit diversen Künstlern
Von Gerd Lustig
Lörrach. Davon hat Ivo Bäder-Butschle immer schon geträumt. Dem kulturaffinen Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Rötteln war es ein Herzenswunsch, Musik in den Außenbereich der Kirche zu tragen – und schon geht ein schönes Konzert im Freien über die Bühne. Genau das wurde jetzt im idyllischen alten Pfarrhof der exponiert gelegenen Kirche Realität.
Er und ein kleines Helferteam hatten am Samstag einen Kulturabend auf die Beine gestellt. Angepasst an die aktuellen Corona-Regeln und -Verordnungen erlebten 50 Besucher (mehr waren nicht zugelassen) einen schönen Abend der leiseren Art – in jedem Fall aber unterhaltsam, angenehm und spannend. Der Mix aus Musik, Theater und skurriler Lesung kam gut an. Und zum Abschluss nach dem 100-minütigen Programm setzte sich der Pfarrer selbst an die kleine Orgel, um zum mit Gesang begleiteten Lied „Der Mond ist aufgegangen“ den Abendsegen zu spenden.
Virtuoses Gitarrenspiel von Zarek Silberschmidt und dazu die sanften und einfühlsamen Klänge des Saxofons, gespielt von George Ricci: So begann der Abend im Stile einer Hautnah- und Unplugged-Veranstaltung. Es war nicht Mainstream, der serviert wurde, sondern eher die romantischen Töne und Melodien aus dem Bereich Pop und Folk, die diesem Event mit schönem Ambiente im Freien wunderbar zu Gesicht standen. Unter anderem wurden Paul Mc Cartney-Songs, der Robert Knight-Klassiker „Isn’t it lonley“, später dann auch „Amazing grace“ in einer toll improvisierten Version oder „House of the rising sun“ angestimmt. Dazwischen gesellten sich Walti Huber und seine Formation „Jetsam 5“ dazu. Und so gab es Songs mit wunderschönem mehrstimmigen Gesang und dem Prädikat „Ge(Walti)g“.
Kurz darauf wurde von dem durch Schauspielerin Karin Drändle zusammengestellten kleinen Ensemble der skurrile Sketch „Milzbrand“ von Georg Kreisler vorgetragen. Danach stieg Drändle selbst auf eine Minibühne mitten im Publikum, um einige Passagen aus ihrem Werk „Diven sterben einsam“ zu präsentieren.
In den illustren Szenen beklagt sich die Diva, dass sie meist die Rolle der Hexe statt die Hauptrolle der Mc Beth abbekommen habe und sie deswegen schon ein wenig vergrämt sei. Was sie aber am meisten ärgerte, sei immer wieder die Frage von Zuschauern gewesen, wie sie sich denn nur all den Text merken könne – „weil ich es gelernt habe“.