Lörrach Hier schlägt das Herz des Museums

Marco Fraune

Festakt: Neues Museumsdepot eingeweiht / Redner heben vor mehr als 200 Gästen Stellenwert hervor

Das Museumsdepot ist offiziell eingeweiht und der symbolische Schlüssel übergeben. Am heutigen Montag kann damit der Umzug von über 50 000 Objekten beginnen. Mehr als 200 Gäste wollten sich am Sonntag einen Eindruck vom lang ersehnten Gebäude machen. Museumsleiter Markus Moehring erklärte: „Das Museumsherz schlägt im Depot.“

Von Marco Fraune

Lörrach. Die Stadt hat mit dem Museumsbau ein Versprechen aus dem Jahr 1928 eingelöst, als die ursprüngliche Museumssammlung vom Museumsverein mit der Auflage geschenkt wurde, diese künftig gut zu pflegen. Die heutige Vereinsvorsitzende Inge Gula dankte daher unter anderem dem Gemeinderat für die Mittelbewilligung und Moehring, der sich hier auch als „gewiefter Geldbeschaffer“ verdient gemacht habe. Die Stadt zahlt so noch vier Millionen Euro, die EU-Förderung betrug 1,7 Millionen Euro, aber auch der Museumsverein spendete eine Viertelmillion Euro. Hinzu kamen noch viele weitere Spendengelder.

„Wir haben das Momentum genutzt“, blickte OB Jörg Lutz speziell auf den europäischen Interreg-Fördertopf. Hinzu gekommen sei die außergewöhnliche bürgerschaftliche Leistung. Den kräftigsten Applaus erhielten für ihr Wirken daher neben Museumsleiter Moehring und seinem Team auch der Museumsverein mit Gula an der Spitze.

Das zentrale Ziel

Der Erhalt und die Zugänglichkeit des wertvollen Kulturguts stellte das zentrale Ziel dar – das Gedächtnis unserer Region, so Lutz. „Es war wichtig, den Gedächtnisverlust zu vermeiden.“ Beim Bau selbst gebe es eine Mischung aus Ökonomie und Ökologie, die Energiekosten seien relativ gering. Architekt Frank Hovenbitzer sprach hier sogar vom nachhaltigsten Gebäude im gesamten Landkreis. Begrüntes Dach mit Solaranlage, Dreifachverglasung, Holzpellet-Anlage, kleine Lüftung, Regenwasserversickerung und eine Raumanordnung, die Energie spare, nannte er unter anderem.

Nur drei Prozent in Ausstellungen

Museumsleiter Moehring erinnerte daran, dass die Sammlung bisher in Schulen, Scheunen, Kellern, Dachböden und Verschlägen untergebracht war. „Dabei betreuen wir Kulturgut von herausragendem Wert.“ Es sei die mit Abstand größte Museumssammlung zwischen Freiburg und dem Bodensee. Ausstellungen seien das Schaufenster, dort würden nur drei Prozent der Sammlung gezeigt. „Sie ist unser Fundament, im Depot schlägt unser Herz.“

Gegenwart verstehen

Klaus Schüle vom Regierungspräsidium Freiburg lobte sowohl das Gebäude als auch dessen künftigen Inhalt. „Es ist ein einmaliger kultureller Schatz.“ Benoit Bruant von der Université de Haute Alsace, erklärte: „Es ist ein Ort, um die Gegenwart zu verstehen.“ Patrick Moser vom Historischen Museum Basel ordnete ein: „Es ist die bedeutendste grenzüberschreitende Sammlung zur Geschichte unserer trinationalen Region.“

Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung vom Saxofonensemble der städtischen Musikschule. Nach dem Festakt standen den Tag über Führungen für die Bürger an, wobei keine Exponate zu sehen waren. In den nächsten Wochen sollen 100 Lkw-Ladungen das ändern.

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