„Gerade auch jetzt wird hier wichtige Arbeit geleistet, die wir unterstützen möchten“, sagt Bärbel Schäfer, Dekanin des Evangelischen Kirchenbezirks, am Dienstag beim Pressegespräch im Frauenhaus. Die sonntags in den Gottesdiensten gesammelte Bezirkskollekte werde jährlich an verschiedene hilfsbedürftige Organisationen vergeben und etwa alle drei Jahre an das Frauenhaus. „Im Durchschnitt kommen um die 2 500 Euro zusammen. In diesem Jahr wären wir wegen den geringeren Besucherzahlen froh, wenn es ein Drittel davon wäre“, sagt Schäfer. Geld, das laut Annette Perschke vom Frauenhaus momentan „dringend benötigt“ wird.
Die Umstände der Corona-Pandemie erschweren die ohnehin sehr komplizierten Arbeitsbedingungen vor Ort enorm. Zur Wahrung aller Hygienevorschriften musste zusätzlicher Wohnraum angemietet werden, um die Wohnsituation zu entzerren (wir berichteten ausführlich). Außerdem sei die von Experten erwartete Welle von coronabedingten Anfragen beim Frauenhaus noch nicht gekommen, so dass man stets bereit sein müsse, weitere Wohnungen anzumieten, erklärt Perschke: „Wir denken, dass Frauen, die unter sexueller Gewalt leiden, es gerade nicht schaffen, aus der Situation heraus zu kommen, wenn der Mann den ganzen Tag zu Hause ist. Es ist möglich, dass die Welle also erst jetzt im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen kommt.“