Lörrach Hochwasserschutz wird teuer

Kristoff Meller
Feuerwehrleute tragen eine Pumpe zum Restaurant „Mättle“ in Tumringen. Foto: Kristoff Meller

Unwetter: Oberbürgermeister Lutz dankt Einsatzkräften

Lörrach - Ein „großes Dankeschön“ sprach Oberbürgermeister Jörg Lutz am Montag den Einsatzkräften der Feuerwehr aus, die während der vergangenen Tage fast Übermenschliches geleistet hätten. „Das hat super funktioniert“, sagte Lutz auch in Richtung des Werkhofs und des Technischen Hilfswerks.

Allein am Freitag waren nach dem Gewitter über Tumringen rund 200 Schadensereignisse gemeldet worden, dazu kamen zuvor in der Nacht die Einsätze in Brombach und Inzlingen sowie am Donnerstagabend auf der A 98 und bei der tödlichen Messerattacke.

Natürlich sei bei so einen Wetterereignis „jeder volle Keller ein Drama für sich“, sagte Lutz. Dazu haben die Wassermassen auch die Tumringer Apotheke, die Sparkassen-Filiale, das Lager des Bio-Supermarktes, die Gevita und das „Mättle“ getroffen. Die Stadt sei derzeit dran, einen außerplanmäßigen Sperrmülltermin zu organisieren, damit nicht jeder – wie sonst üblich – einen persönlichen Termin mit der Abfallwirtschaft des Landkreises aushandeln muss.

Zur Kritik bezüglich der Kanalisation sagte der OB: „Diese ist richtig ausgelegt. Für solches Extremwetter müssten wir die Durchmesser der Rohre überall verdreifachen. Das würde eine gigantische Summe kosten.“

Indes habe am Montagvormittag eine Lagebesprechung stattgefunden. Dort sei beschlossen worden, die „neuralgischen Punkte“ genauer anzuschauen, um Sofortmaßnahmen einzuleiten – beispielsweise im Rosswangweg in Brombach.

Gleichzeitig müsse man solche Wetterextreme auch langfristig mitdenken. „Es wird wohl nicht das letzte Schadensereignis gewesen sein“, betonte Lutz. So sollen die geplanten Reserven für die beiden Neubaugebiete Tumringen-Nord und Bühl III analysiert werden, um die Wasserlast erhöhen zu können.

Allerdings benötigten die Kommunen bei der Finanzierung des Hochwasserschutzes Hilfe von Land und Bund. „Das wird gerade in Tüllingen sehr teuer, aber die Leute erwarten zurecht, dass man sie schützt“, sagte Lutz.

Eine große Herausforderung sei auch das Thema öffentlicher Grund, ergänzte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Dies habe sich beim Bau des Regenrückhaltebeckens in Hauingen gezeigt, wo es ein Jahr lang Verzögerungen gab, da nicht jeder Eigentümer die benötigten Flächen an die Stadt verkaufen wollte, so die Bürgermeisterin. Indes habe das 700 000 Euro teure Projekt, schon „für Entlastung gesorgt“, obwohl es noch nicht ganz fertiggestellt sei.

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