Lörrach Höhle wird zum Rocktempel

Die Oberbadische
Die Headliner „Giant Sleep“ entführten mit ihrem Sound in die Rockgeschichte. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Konzert: „Rock Night“ im ehemaligen Eiskeller „Raven’s Cave“ begeistert Fans der härteren Klänge

Hämmernde Beats, wummernde Bässe und eine ganz besondere Location: Fans der Rock- und Metalmusik kamen am Wochenende bei der zweiten „Rock Night“ im „Raven’s Cave“ an der Wiese in Stetten voll auf ihre Kosten. Vier Bands aus der Region zeigten eine gelungene Mischung diverser rockiger Musikelemente und heizten den rund 120 Besuchern in dem früheren Eiskeller der Brauerei Lasser mächtig ein.

Von Silvia Waßmer

Lörrach. Den Anfang machten „FallDown“ aus Rünenberg (Baselland), die spontan für die verhinderte Basler Metalband „Tempus Fuckit“ eingesprungen waren. „Wir haben gestern Abend um acht zugesagt“, erklärte Bassist Sergio im Gespräch mit unserer Zeitung. Eigentlich neben Sänger und Gitarrist Joel und Schlagzeuger Timo die zweite Gitarre spielend, vertrat er am Samstag gekonnt den im Ausland weilenden, abwesenden Bassisten der Band. Mit ihrem rockigen, vom Flair des 1950er Rock'n'Roll und der Energie des 1980er Metal beeinflussten Sound sorgten „FallDown“ dabei gleich für gute Stimmung und im Takt nickende Köpfe.

Weiter ging es, nach einer kurzen Umbauphase, mit der Basler Band „Gentle Beast“, bestehend aus Sänger Timo, den Gitarristen Janek und Cedi, Bassist Manuel und Schlagzeuger Chris. Erst im Herbst vergangenen Jahres gegründet, überzeugte die junge Stoner-Rock-Band mit ihren eher tiefen, basslastigen Klängen, schnellen Beats und groovigen Elementen. Besonders mit ihrem letzten Song „Wolfpack“ setzten sie dabei ein Statement – erklärte Sänger Timo doch dem Publikum: „D’ Titel ’Wolfpack’ isch, wer wir sind – wir sind es Wolfsrudel.“

Rock'n'Roll vom Feinsten mit einem Mix aus eigenen Songs und zwei, drei Coverversionen lieferten anschließend die vier Musiker – Sänger und Leadgitarrist Jens, Rhythmusgitarrist Manuel, Bassist Matthias und Schlagzeuger Eric – von „Sausage o’Fire“ aus dem Kleinen Wiesental. Sie verwandelten die schummrig beleuchtete Höhle mit ihrem flotten Rocksound im Stile der 1970er und 1980er Jahre in einen Rocktempel und begeisterten unter anderem mit der Eigenkomposition zum Bandnamen „(We are) Sausage o’ Fire“, dem David Bowie-Cover „Heroes“ oder ihrer ganz speziellen, sich steigernden Version des ABBA-Hits „Chiquitita“.

Headliner „Giant Sleep“ schließlich luden mit ihrem Mix aus Heavy Rock, Stoner, Prog, Doom, Classic Rock und Psychedelic zu einer Reise durch die Rockgeschichte ein. Die badisch-schweizerische Band, bestehend aus Sänger Thomas, den Gitarristen Patrick und Tobias, Schlagzeuger Manuel und Bassist Radek, versprühte eine enorme Energie, die mit den ersten Klängen fast sofort aufs Publikum übergriff: Gedankenverloren bewegten sich die Fans zu den eher groovigen Stücken oder ließen die Haare zu den schnellen Songs und fetzigen Beats fliegen.

Kaum verwunderlich also, dass das gesamte Event – im Außenbereich der Höhle konnten sich Besucher mit Burgern oder Fischbrötchen stärken, das Angebot einer zweiten Bar nutzen oder einfach chillen – bei den Gästen sehr gut ankam. Durchweg lobten sie die tolle Veranstaltung und die besondere Location.

Besitzer Marcel Vogt möchte im denkmalgeschützten Gewölbe bekanntlich gerne eine Kulturkneipe mit regelmäßigen Veranstaltungen einrichten (wir berichteten). Die Erlaubnis dafür hat die Stadt ihm bisher nicht erteilt.

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