Lörrach „Ich habe auf euch gewartet“

Regine Ounas-Kräusel

Sternsinger: Mit Kindern und Jugendlichen auf dem Salzert.

Lörrach/Inzlingen - Noch bis zum Dreikönigstag am Sonntag sind in Lörrach und Inzlingen die Sternsinger unterwegs. Allein in der Pfarrei Sankt Fridolin brachen am Donnerstag mehr als 20 Kinder mit Stern und Weihrauch auf zum Salzert und in die Neumattsiedlung.

Die weltweite Solidaraktion von Kindern für Kinder steht 2019 unter dem Motto „Wir gehören zusammen“. Die Spenden, die die Sternsinger an den Wohnungstüren bekommen, gehen diesmal an das Zentrum Yancana Huasy, eine kirchliche Einrichtung in einem Armenviertel von Lima, Peru. Dort erhalten geistig und körperlich behinderte Kinder ein Zuhause, Therapie und auch in der Schule Unterstützung. In Sankt Fridolin geht jeweils ein Drittel der eingenommenen Summe auch an die Partnerprojekte der Pfarrei in Peramiho, Tansania, und an den Verein „Hilfe für Bolivien“ von Annemarie Hofer.

Ein eingespieltes Team

Zwei Sternsingergruppen besuchen am Donnerstagnachmittag die Mehrfamilienhäuser gegenüber der Schule auf dem Salzert. Die 15-jährige Theresia und ihre Schwestern Doro, 13, und Sophia, 10, sind ein eingespieltes Team. Theresia trägt den blinkende Stern, klingelt und schreibt am Ende eines Besuchs den Segen „20 C M B 19“ an den Türrahmen. Die Buchstaben stehen für den lateinschen Satz „Christus segne dieses Haus.“

Die meisten Haustüren blieben verschlossen. Die Mädchen wussten, dass viele Menschen am Nachmittag noch bei der Arbeit sind, und zogen unverdrossen weiter. Wo sich eine Tür öffnete, sangen die Mädchen „Nun sehet den Stern“ oder ein anderes Lied, mit dem sie an die Heiligen drei Könige, die nach Schilderung der Bibel das Jesuskind beschenkten, erinnerten.

An den meisten Türen wurden die Mädchen freundlich empfangen. Vor allem ältere Menschen freuten sich. „Ich habe schon auf euch gewartet“, sagte eine Seniorin strahlend. „Es ist gut, was ihr da macht. Gott schütze euch“, sagt eine andere. Dann bekamen die Mädchen eine Spende für ihr Kästchen und auch mal etwas Schokolade.

Nach alter Sitte von Haus zu Haus

In der Pfarrei Sankt Fridolin gingen die Sternsinger nach alter Sitte von Haus zu Haus, erzählte Dieter Funk. Daher träfen sie gelegentlich auch auf Menschen, die den Brauch noch nicht kennen. In den Tagen als Sternsinger lernten die Kinder oft mehr über die Begegnung mit Menschen als sonst in einem Jahr, ergänzte Helga Bing, Gemeindereferentin in Sankt Bonifatius.

Theresia, Doro und Sophia sind auch nach fünf Jahren noch gerne als Sternsinger unterwegs. Das war ihnen anzumerken, wenn sie mit Schwung die Treppen hinaufstiegen und kräftig ihre Lieder sangen. Nein, aufgeregt seien sie nicht mehr, wenn sie an fremden Türen klingeln, erzählte Theresia. Sie würden ja den Ablauf kennen: „Und die Lieder können wir auch.“

Viele Kinder kämen über den Kommunionunterricht zu den Sternsingern, erzählte Nicole Strecke. Die Kinder müssten dafür aber nicht katholisch sein: „Jeder kann bei uns mitmachen.“

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