„Ich kann ohne diese beiden Kulturen, die ich in mir trage, nicht leben“, bekennt Oliver. „Bin ich Spanier, bin ich Deutscher?“ fragte er sich auf der Suche nach einer neuen Heimat. Das Wort „Heimat“ findet er „grandios schön“. Oliver entdeckt im Fremden das Eigene und umgekehrt. Verständnis für das Fremde zu entwickeln ist sein Anliegen.
Autorenkollege Zwerger hatte eine große Liste mit Fragen dabei, die er aber nicht vollständig abhaken konnte. Einiges Stilprägendes an Olivers Essays und Gedichten wurde aber klarer. Etwa seine Sprachspiele mit Satzzeichen und Worttrennungen mit „Doppel:punkt“. Über diese Intertextualität befragte ihn Zwerger ausgiebig und so hörte man nach langer kulturloser Zeit wieder einmal aus berufenem Autorenmund poetologische Reflexionen.
Oliver gesteht, dass er ein großer Hölderlin-Verehrer ist – ein Gedicht nimmt auf Hölderlin Bezug –, und dass er die Lyrikerin Hilde Domin verehrt, deren Maxime „Der Lyriker von heute braucht dreierlei Mut...“ er verinnerlicht hat und einzulösen versucht. Ja, gesteht er, das seien die poetisierenden Grundlagen für sein Schreiben. Und zum zweiten „Arena“-Gast, der noch in diesem Monat Riehen besucht, meint er: „Wie schön, dass als nächstes Peter Stamm kommt“. Sie wären sich erst kürzlich bei einem Übersetzertreffen begegnet.