Lörrach „Im Idealfall entsteht ein Dialog“

Sarah Herbster
Frank Fuchs: „Mein Schwerpunkt ist es, Senioren zu Aktivitäten zu animieren, ihnen Ideen zu geben und eine Unterstützung für ihre sozialen Tätigkeit zu sein“. Foto: zVg

Porträt: Senioren-Assistent Frank Fuchs aus Tüllingen will die Lebensqualität von Senioren steigern.

Lörrach - Der Senioren-Assistent Frank Fuchs geht seinem Wunsch nach, das soziale Leben und die Lebensfreude der Senioren zu stärken. Seine Leidenschaft hat er zum Beruf gemacht – er erhofft sich aber auch mehr Anerkennung für die Senioren-Assistenz.

„Die Seniorenassistenz ist eine Zwischenstufe zwischen Pflege und Hauswirtschaft. Mein Schwerpunkt ist es, Senioren zu Aktivitäten zu animieren, ihnen Ideen zu geben und eine Unterstützung für ihre sozialen Tätigkeit zu sein“, erklärt Fuchs im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Tüllinger ist nach eigener Aussage der einzige Senioren-Assistent nach dem „Plöner Modell“ in der Region. Das Modell komme aus Nord-Deutschland, dort sei der Beruf bekannt und die Kosten würden von den Krankenkassen übernommen. In Baden-Württemberg mangele es hingegen noch an der Bekanntheit des Berufes, weshalb die Kosten hier nicht übernommen würden.

Bei der Seniorenassistenz handelt es sich nicht um Pflegeleistungen, sondern um Lebensbegleitung. Fuchs bietet beispielsweise eine Konzertbegleitung, Biografie-Arbeit, Ausflüge, Hilfe beim Arztbesuch oder einfach nur Austausch an. Seine Angebote sind vielfältig und richten sich nach den individuellen Wünschen der Senioren. Für Fuchs ist es wichtig, die Lebensfreude zu steigern und Interesse entgegenzubringen.

Fuchs entschied sich nach einer Sinnfrage in seinem bisherigen Beruf als Industriekaufmann zu einer beruflichen Veränderung: „Das Soziale ist vernachlässigt worden.“ Außerdem habe er schon immer eine Leidenschaft für die Region gehabt und führe schon lange Ausflüge und Stadtführungen durch.

Nun liebt er seinen neuen Beruf und meint, seine Lebenserfahrung helfe ihm dabei, auf die Leute einzugehen: „Dass das Leben prägt, muss man verstehen.“ Seine eigenen Prägungen helfen ihm, Situationen und Menschen einzuschätzen und sie zu verstehen.

Angebot gerade für einsame und mutlose Senioren

Dennoch sei die Arbeit als Senioren-Assistent nicht immer einfach. Gerade die mangelnde Bekanntheit und die fehlende Kostenübernahme der Krankenkassen, machen es für Fuchs schwierig, richtig Fuß zu fassen. Dabei sei der Beruf besonders wichtig für einsame und mutlose Senioren. Aber auch für älteren Semester, die sich ein offenes Ohr wünschen, um ihre Lebensgeschichten zu erzählen, oder Aktivierung benötigen. „Im Idealfall entsteht ein Dialog, man kennt sich und vertraut sich“, sagt Fuchs.

Leider werde die Senioren-Assistenz in der Region noch nicht stark in Anspruch genommen. Das Problem seien vor allem die Kosten. Der Wert einer solchen Dienstleistung werde von Senioren und Angehörigen oft nicht erkannt. Dabei wären der Bedarf und die finanziellen Möglichkeiten laut Fuchs meist vorhanden. Erst wenn es zu einer Notsituation kommt, werde man auf ihn aufmerksam. „Ich wünsche mir, dass Senioren-Assistenten nicht in eine Schublade gesteckt werden und eine Bereitschaft für den Wert der sozialen Betreuung aufgebracht wird. Man soll neugierig sein und auf mich zu kommen“, sagt Fuchs.

Der erste Termin bei ihm sei kostenlos, hier werden alle Erwartungen und Angebote besprochen. Ansonsten betrage sein Stundensatz je nach Dauer, zwischen 35 und 39 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer).   Mehr Informationen unter: www.fuchs-senioren-assistent.de

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