„Schön sind alle vorher schon!“, strahlt Kosmetikerin Barbara Schmidt, als sie gestern mit einem freundlichen Lächeln ihre zehn Kurssteilnehmerinnen des Schminkkurses für Seniorinnen im Bonifatiussaal begrüßt.
Senioren: Aus einem Schminkkurs wurden gleich drei – Der Andrang war immens
„Schön sind alle vorher schon!“, strahlt Kosmetikerin Barbara Schmidt, als sie gestern mit einem freundlichen Lächeln ihre zehn Kurssteilnehmerinnen des Schminkkurses für Seniorinnen im Bonifatiussaal begrüßt.
Von Nina Ricca
Lörrach. An den vorbereiteten Tischen sind jeweils Spiegel und einige Schminkutensilien vorbereitet, Helferin Daniela Zäpfel richtet noch Getränke und Kekse. „Der Schminkkurs für Seniorinnen ist ein Teil des jährlichen Seniorensommerprogramms der Stadt Lörrach“, erklärt Seniorenbeauftragte Ute Hammler und ergänzt: „Wir hatten so viele Anmeldungen, dass wir gleich drei Schminkkurse anbieten.“
Inzwischen haben die Damen Platz genommen und lauschen gespannt den einleitenden Worten von Barbara Schmidt zu Feuchtigkeitspflege und Grundierung. „Gerade für Haut, die schon etwas mehr Sonne erlebt hat, ist es hilfreich, Feuchtigkeitsprodukte zu verwenden. Zum Beispiel Creme Rouge statt Puder“, erläutert die erfahrene Kosmetikerin.
Auf die Frage, wie man Altersflecken abdecken könne, geht Schmidt sehr genau ein: „Wir Deutschen sind da in der Wortwahl hart, die Franzosen sagen ‚Weisheitsflecken‘, das ist viel schöner.“, lacht sie. „Mit Make Up kann man den Kontrast mildern, aber man darf ruhig auch sehen, dass wir Senioren schon viel in Licht und Sonne unterwegs waren, das ist doch schön.“ Komplett abdecken würde man nur in der Theaterwelt, das sähe sonst einfach künstlich aus.
Ebenso sorgfältig begleitet Schmidt ihre Teilnehmerinnen von Augenbrauen zu Lidstrich und Wimperntusche. Jeder Schritt wird in aller Ruhe erklärt und an einem freiwilligen Model vorgeführt, ehe die Damen selbst Hand anlegen.
„Dezent nachgefahrene Augenbrauen heben zum Beispiel die ganze Augenpartie. Das ist wie ein kostenloses Augenlifting.“ Mit vielen, kleinen Tipps und Tricks aus dem Nähkästchen der Profis werden die einzelnen Handgriffe zur Eigenverschönerung plötzlich ganz einfach. Immer wieder hört man fröhliches Gekicher und gut gelaunte Zwischenrufe der Damen.
„Man lernt nie aus“, freut sich Hannelore Deck, die ab und zu eine Kosmetikerin besucht. „Genau diese kleinen Tipps kannte ich noch gar nicht. Ich habe hier auch eine Dame wieder getroffen, die auch schon bei einer Stadtführung dabei war, so lernt man sich kennen.“ Deck schminkt sich schon seit sie 17 Jahre alt ist. „Früher hatten wir kein Geld für Make Up, da haben wir ab Ostern immer die roten Zuckerostereier gehortet und die Farbe dann als Lippenstift verwendet. Aber wehe, wenn meine Mutter das mitbekommen hat, dann gab es richtig Ärger.“ Wieder lacht sie fröhlich los. „Mir hat das heute viel Spaß gemacht.“
Da stimmt auch Inge Jansen zu. „Ich schminke mich eigentlich nicht viel, aber ich dachte, ich schaue es mir mal an. Es war viel besser als erwartet.“ Auch Schmidt ist sehr zufrieden, als die Damen bei einem gemütlichen Abschluss mit Frank-Sinatra-Liedern und einem Gläschen Sekt ihr getanes Werk feiern. „Sie sehen alle noch schöner aus!“