Lörrach In den Stadtteilen gibt es noch Grundstücke

Die Oberbadische
Im Belist entsteht Wohnraum für 500 Menschen. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtpolitik: Verwaltung legt Sachstandsbericht zum Flächenmanagement vor / Wohnbauflächen haben zugenommen

Die Wohnbauflächen in Lörrach haben zugenommen. Das ist das Ergebnis des Sachstandsberichts zum Flächenmanagement. Diesen legte der Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag vor.

Lörrach (ndg). Im Jahr 2017 haben die Wohnbauflächen in Lörrach erstmals um rund 27 000 Quadratmeter zugenommen, führte Gabriele von Rudorff in ihrem Bericht aus. Ein Grund ist das abgeschlossene Umlegungsverfahren für den Bebauungsplan „Belist“ in Haagen. „Etwa 500 Menschen werden hier die Möglichkeit haben, eine neue Wohnung zu finden“, erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Aufgrund anhängiger Klageverfahren gegen den Bebauungsplan „Am Soormattbach“ sind diese Flächen noch nicht im so genannten Baulückenkataster enthalten. Bei den Baulücken in den älteren Baugebieten und Grundstücken innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile kam es vereinzelt zur Bebauung vorhandener Baulücken. Die Teilung von Grundstücken und deren Bebauung wirkt sich im Sinne der Nachverdichtung positiv auf den Flächenverbrauch aus.

Bei den Gewerbeflächen wurden von den unbebauten Flächen rund 43 000 Quadratmeter des Bebauungsplanes „Entenbad-Ost“ als Standort für den Bau des Zentralklinikums dem Landkreis im Zuge eines Standortwettbewerbes angeboten. Potenziale im Bereich der Mischgebiete und eingeschränkten Gewerbegebiete weist nur noch die Gemarkungsfläche Lörrach auf.

Die Zahl der Eigentümer, die ihre Grundstücke nicht veräußern, hat weiterhin zugenommen. Somit stehen 98 000 Quadratmeter an vorhandenen Baulücken für den freien Markt nicht zur Verfügung. Dadurch nimmt der Erwerb eines städtischen Grundstücks für viele Bauwillige an Bedeutung zu. Durch den angespannten Immobilienmarkt ist sie oft die einzige Möglichkeit, zu moderaten Preisen ein Grundstück zu erlangen, so die Stadt.

Die Vorgehensweise der städtischen Grundstückspolitik – Ankauf und Verkauf mit Erschließung – soll weiter forciert werden. Grundstücke, die von der Stadt im Rahmen des Bieterverfahrens veräußert wurden, sind aufgrund der zweijährigen Baupflicht alle bebaut.

„Die zukünftige Frage wird auch sein: Wie dicht kann gebaut werden, denn unsere Flächen sind endlich. Neben der Ausweisung neuer Baugebiete ist eine höhere Dichte gleichwohl zwingend notwendig“, so Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic.

Mit Einführung des Flächenmanagements wurden von 2006 bis 2017 im Durchschnitt 44 Prozent der Baulücken aktiviert. Dieser ressourcenschonende Flächenverbrauch ist ein Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Das Flächenmanagement soll im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes weitergeführt werden. Weitere bebaubare Grundstücke können vor allem die Stadtteile einbringen.

Auch wenn es bedauerlich sei, dass viele Baugrundstücke von Eigentümern nicht selbst bebaut und auch nicht verkauft würden, könne man niemanden dazu zwingen, betonte Ulrich Lusche (CDU). Der Oberbürgermeister liebäugelt allerdings für solche Grundstücke mit einer zusätzlichen Grundsteuer C.

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und des schonenden Flächenverbrauchs begrüßte Günter Schlecht (SPD) das Flächenmanagement der Stadt. Dieser Einschätzung schloss sich Uwe Claassen (Freie Wähler) an, „auch um planen zu können“. In neuen Baugebieten sprach Claassen sich für eine Bauverpflichtung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens aus. „Uns sind Grenzen gesetzt bei der Aktivierung von Bauflächen“, konstatierte auch Margarete Kurfeß (Grüne).

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