Lörrach Inspiriert von einem Hölderlin-Zitat

Die Oberbadische

Ausstellung: Galerie „Regardez“ präsentiert Werke von 22 Künstlern aus der Regio und darüber hinaus

Seit dem Frühjahr gibt es eine neue Galerie in Lörrach. Unter dem Namen „Regardez“ vereinen Antje Gärtner, Walter Schmitt und Helmut Vogt ihre Ateliers mit Ausstellungsräumen im Hinterhof der Humboldtstraße 8. Nun präsentieren die drei Künstler eine neue Kunstschau mit 22 Werken von Kreativen aus der Regio und darüber hinaus.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Der Start der neuen Galerie stand unter keinem günstigen Stern, fiel er doch mitten in den ersten Corona-Lockdown. Nun herrscht wieder eine ähnliche Situation – und somit gibt es wieder Besucherbeschränkungen, auf eine größere Vernissage muss verzichtet werden.

Relativ ruhig sei es in den ersten Monaten in den neuen Ausstellungsräumen gewesen, erzählen Antje Gärtner und Walter Schmitt. Ein voller Erfolg war indes die Beteiligung an der Nacht der offenen Ateliers, an der insgesamt weit über 100 Besucher in die etwas versteckt im Hinterhof gelegene Galerie kamen.

Nun soll der neue Lörracher Ausstellungsort bekannter werden, die Vernetzung mit anderen Galerien und Künstlern ausgebaut und neues Publikum angelockt werden. Darum haben sie sich entschieden, mittels einer Ausschreibung Künstler einzuladen, und jeweils ein Werk auszustellen. Das Thema: „Komm! ins Offene, Freund!“, ein Hölderlin-Zitat passend zum 250. Geburtstag des Dichters. Der Eingangssatz seiner berühmten, wenn auch unvollendeten Sehnsuchts-Elegie passt bestens zu dem Streben und Suchen nach Freiheit, Natur und den damit verbundenen Sehnsüchten in der aktuellen Pandemie-Krise.

In den sozialen Netzwerken hatte die Galerie ihre Ausschreibung publiziert. Eine fünfköpfige Jury wählte unter den Bewerbern 22 Künstler aus. Überraschenderweise sei die Resonanz aus Lörrach relativ gering gewesen, erzählt Gärtner. Dagegen kamen Bewerbungen aus dem Freiburger Raum, aus Basel sowie der ganzen Regio. Gezeigt werden Malerei, Druck, Fotografie und Skulpturen, stilistisch breit gefächert, allesamt inspiriert vom Hölderlin-Zitat.

Leicht lesbar ist beispielsweise eine Fotografie des Wattenmeeres aus der Vogelperspektive von Winfried Maier. Eine Schwangere mit melancholischem Blick nach draußen hat Christine Brantl aus Schliengen eingeschickt. Antje Gärtner zeigt zwei Holzschnitte in Puzzletechnik. Dünengras ist auf dem Bild mit Pigmenten in Wachs auf Spanplatte von Ute Lefrank aus Schliengen zu sehen, währen ein Speckstein-Engel von Barbara Stecher aus Lörrach auf einer Stele ruht. „Hoffnung“ nennt Karin Schmid-Hirschle aus Alpirsbach ihre plastische Arbeit aus Acryl, Sand und Papier. Ellen Mosbacher aus Lörrach zeigt ihr „Luna“ in Acryl. Walter Schmitt seine Fotografie von der Lörracher Lauffenmühle als Edeldruck auf Papier. Die Assoziationen zum Thema sind vielfältig: geschlossene Fabriken, verlorene Arbeit, Unsicherheit, ein baufälliges Gebäude – eben alles offen.

Bis 16. Januar können Besucher sich von den Arbeiten inspirieren lassen. Ab nächster Woche zeigt Antje Gärtner zusätzlich im zweiten Ausstellungsraum eigene, großformatige Bilder voller Farbkraft und Dynamik. Darunter zwei Triptychons mit Landschaft, Bäumen sowie eine Industrie-Silhouette.  Galerie Regardez: „Komm! ins Offene, Freund!“, 13. November bis 16. Januar, Öffnungszeiten: Fr und Sa, 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Humboldtstraße 8, Im Hinterhof; weitere Infos: www.regardez2020.de

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