Der Start als Ozume
Richtig los ging es nach einjähriger Auszeit im Jahr 2008, als ihn der damalige Ozume Karl-Heinz Sterzel ansprach. Dieser hatte von privaten gelungenen Auftritten und Einlagen bei FC-Veranstaltungen gehört. Es folgte das Zunftstiftdasein, der Einsatz als Zunftgeselle, nachfolgend als Zunftmeister und offiziell seit dem Jahr 2018 als Oberzunftmeister.
Zwar sei er der Vorsitzende, doch vergisst dann keineswegs die große Bedeutung und den Einsatz der Mitstreiter zu erwähnen. Namen wie Stephan Vogt, vormals Ozume, Thomas Wagner oder auch Peter Quercher fallen garniert mit lobenden Worten, letzterer starb viel zu früh im vergangen Jahr. 18 Aktive, davon acht Spieler sind es aktuell. Rolf Hauser mit den „Night shadows“ stehe wegen Corona nunmehr auch schon seit zwei Jahren in der Wartestellung, weiß der aktuelle Ozume.
„Wir versuchen, den Laden am Laufen zu halten“, blickt Andreas Glattacker voraus. Das Ziel, mit dem er seinerzeit gestartet ist, hat weiterhin Gültigkeit: Die Fasnachtsveranstaltungen müssen sich finanziell tragen und noch etwas Geld für die unterjährig anfallenden Kosten übrig bleiben. Dieses vorausschauende Planen hatte sich zuletzt auch positiv bemerkbar gemacht.
Gleichzeitig bleibt der Anspruch vom Anfang: „Wenn man etwas macht, muss es Qualität haben.“ Passender Beleg: Das Lörracher Fasnachtslied zum Abschluss der Zunftabende, das Glattacker zu Beginn eingebracht hatte, genießt weiter großen Zuspruch bei den Besuchern.
Mit zeitlichem Druck
Für die passenden Nummern benötigt der Ozume aber auch gewissen zeitlichen Druck, gesteht er offen. So sei zur Klausur im September bereits 90 Prozent des Zunftabend-Inhalts für den 11.11. vorbereitet.
Obwohl es bis zur Verleihung des nächsten Drochehüüler-Ordens 2023 noch einige Zeit hin ist, steht für Glattacker übrigens eines schon fest: Lörrachs stadtbekannter Apotheker als „Spaziergänger“-Frontmann biete sich dafür an.
Doch: „Ihm wollen wir kein Podium bieten, denn die Verleihung des Drochehüülers soll auch immer eine Ehre sein“, verweist er auf die Verleihungen seit dem Jahr 1960, als mit Landrat Wolfgang Bechthold als Weinprobenverweigerer begonnen wurde.
Wie viele Jahre Andreas Glattacker noch Oberzunftmeister ist und weiterhin kreativ wirkt? „Mit der Zeit lässt der Drive nach.“ Wenn in einigen Jahren also ein Nachfolger mit Schwung sowie einer super Art und Weise plus intelligentem Niveau komme, trete er gerne ins zweite Glied zurück. Womöglich bis zum 70. Lebensjahr kann er sich die Arbeit in der Narrenzunft aber noch gut vorstellen. Und möglichst bald schon wieder ohne Krücken.