Lörrach Intensive poetische Momente

Die Oberbadische
Für Onair gabe es stehende Ovationen. Foto: Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Kultur: Onair begeistert mit perfekter Show im Burghof

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Onair, das angesagte à capella Sextett aus Berlin, zelebrierte am Freitag mit hochpräziser Stimmpercussion und energiegeladener Show Pop- und Rockhits von Xavier Naidoo bis Rammstein. Eine effektvolle Lightshow unterstützte bei dem Konzert mit dem Titel „Illuminate“ das Spiel mit verschiedenen Stimmungen.

Packend rockige Bässe, federnde Rhythmen – all das erzeugten die Ensemblemitglieder Patrick Oliver, Stefan Flügel, und Kristofer Benn – André Bachmann war erkrankt – allein mit ihren Stimmen. Immer wieder gingen die Frontsänger auf’s Ganze, von den anderen Stimmen mal in sphärischen, glockenklaren Harmonien, mal mit pulsierenden Klanggeweben begleitet.

Viel Kunstnebel, mal auf der fast dunkeln Bühne, mal vor bunten Lichtkegeln, unterstrich die wechselnde Stimmung des Gesangs.

Zum Programm gehörten Pophits wie „Sie sieht mich nicht“ von Xavier Naidoo, „Seven Days“ von Sting, „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer. Bevor Sängerin Marta Helmin die Ballade „Wildflower“ von Noa anstimmte, erzählte sie, wie das Lied einst ihren Wunsch ausdrückte dazuzugehören – damals, als sie mit 13 Jahren mit ihren Eltern von Polen nach Deutschland kam. Marta Helmin besang die Wildblume als Symbol für Freiheit zuerst mit schöner, sanfter Stimme, dann brach sie aus voller Energie.

Ihre Kollegin Jennifer Kothe bekannte, Schlager zu hassen, machte dann aber eine Ausnahme. Übermütig und frech sang sie das Lied „Morgens immer müde, abends immer wach“ der großen Trude Herr.

Souverän spielten „Onair“ mit Rhythmen und Stimmungen und zogen ihr Publikum damit in Bann. Mit irritierender Intensität zelebrierten sie das nach der Konzertpause. Auf der noch dunklen Bühne erklang leises Schleifen, Kratzen, es knisterte, als ob irgendwo ein Lichtbogen überspringt. Sphärischer Gesang setzte ein.

So begann die Eigenkomposition „Children oft he Deep“ von Ensemblemitglied André Bachmann. Kurz darauf löste sich die Spannung. Unterstützt von satten Bässen aus dem Hintergrund rockten die Stimmpercussionisten los. Lautstark ließen sie mit der Rockband Rammstein die „Sonne“, den „hellsten Planeten“, aufgehen.

Immer wieder gab es intensive poetische Momente - etwa als Marta Helmin mit samtweicher Stimme die Ballade „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin sang. Immer wieder auch lockten „Onair“ ihre Zuhörer aus der Reserve. Da hüpften, klatschten und federten sie so lange auf der Bühne, bis die Menschen im gut gefüllten Konzertsaal mitklatschten. Zum Schluss applaudierten viele Menschen stehend. Onair bedankten sich mit zwei Zugaben.

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