Lörrach Jazzfestival kommt nach Lörrach

Veronika Zettler

Jazz: Lörracher Club blickt auf starkes Jahr zurück. Veränderung im Vorstand.

Lörrach - Seit über 60 Jahren Vereinsvorsitzender, das können nur wenige von sich behaupten. Werner Büche leitet den Lörracher Jazzclub seit dem Gründungsjahr 1956.

Wahlen

Bei der gut besuchten Jahresversammlung am Freitag im Jazztone wurde er wiedergewählt.

Zwei Vorstandsmitglieder gaben auf eigenen Wunsch ihre Ämter ab: der bisherige zweite Vorsitzende Axel Rulf sowie Finanzverwalter Hermann Schloz. Ihre Aufgaben übernehmen künftig Claus Timmer (zweiter Vorsitzender) und Sigrid Hemmer (Finanzen). Beide betonten, „dem Jazzclub gerne etwas zurückgeben“ zu wollen. Der weitere Vorstand bleibt mit Iris Philipp (Werbung) und Felix Herrmann (Schriftführer) unverändert. Kassenprüfer sind Helmuth Schareck und Klaus Dieter Krawitz, der wie Werner Büche zur Gründungsmannschaft gehört.

Rückblick

Mit 30 Konzerten im vergangenen Jahr hat der Lörracher Jazzclub eine neue Rekordmarke gesetzt. Entsprechend viel ehrenamtliche Arbeit leistete das Team, ob hinter der Theke oder an der Kasse. Das Programm 2018 enthielt wieder einige Glanzlichter – sowohl aus dem traditionellen wie auch dem eher avantgardistischen Bereich, abgerundet von Veranstaltungen außerhalb des Jazztones wie „Lörrach swingt“ und „Jazz auf der Burg“. Seit seiner Gründung hat der Jazzclub 1380 Konzerte sowie 927 Schallplattenkonzerte veranstaltet.

Finanzen

Finanziell kommt man für 2018 zwar null auf null raus, wie Hermann Schloz erläuterte, das aber nur, weil 2000 Euro aus dem Jahr 2017 auf 2018 übertragen wurden, und darüber hinaus keine Investitionen anstanden. Alleine mit den Mitgliedsbeiträgen wären die Ausgaben nicht zu stemmen. Durch die 70 Einzel- und 40 Familienmitgliedschaften kamen insgesamt 16 600 Euro zusammen. 8000 Euro gab es von der Stadt, 4000 vom Land, dazu die Unterstützung einiger Unternehmen sowie die Eintrittsgelder von Nicht-Mitgliedern.

Perspektiven

Wie aber soll der Club mehr erwirtschaften? Da es bei den Ausgaben kaum Einsparpotenzial gibt, scheint in naher Zukunft eine „maßvolle Erhöhung der Mitgliedsbeiträge“ unumgänglich, so Werner Büche. Der Jahresbeitrag pro Person beträgt aktuell 140 Euro, hierfür können alle Konzerte kostenlos besucht werden. Eine Familienmitgliedschaft kostet 250 Euro.

Von einzelnen Clubmitgliedern in die Diskussion eingebracht wurde außerdem eine Veränderung der Programmstruktur (aktuell sind im Jazztone alle Spielarten des Jazz vertreten) wie auch die Idee, pro Konzert von den Mitgliedern einen Zusatzeintritt zu verlangen – beides Vorschläge, die nach kurzer Debatte verworfen wurden.

Programm

Freuen dürfen sich Jazzfreunde auf die Konzerte im ersten Halbjahr 2019. Leckerbissen dürften die Auftritte des 89-jährigen niederländischen Trompeters Ack van Royen im März, des Posaunisten Nils Wogram im April und des Perkussionisten und Hang-Erfinders Reto Weber mit dem Saxofonisten Chico Freeman im Mai sein.

Im Konzertkalender geht es zunächst weiter mit „Jazz & More Collective“ (18. Januar), Jochen Rückert Quartet feat. Mark Turner (25. Januar), dem Bernd Lhotzky Trio (1. Februar), Roberto Bossard New Quintet (15. Februar), dem Lisbeth Quartet um die Altsaxofonistin Charlotte Greve (22. Februar) sowie dem preisgekrönten Alexandra Lehmler Quartet (8. März).

65. Geburtstag

Mit Vorfreude blickt man auf den 65. Geburtstag des Clubs in zwei Jahren: Dann soll in Lörrach das Landesjazzfestival ausgetragen werden. Zwecks Planung wird der Club in Kürze ein Organisationsteam gründen.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading