Von Gerd Lustig Lörrach. Schwarz, Rabenschwarz und nochmals Schwarz: Keine Frage, das war die Farbe, die am Samstag den Lörracher Grüttpark dominierte. „Baden in Blut“, eines der größten Heavy-Metal-Festivals in Südbaden, hieß der Lockvogel, der die Fans wiederum in Scharen zu der Open-Air-Veranstaltung strömen ließ. Und schwarze Klamotten, und die vielleicht noch garniert mit Nieten sowie mit dem einen oder anderen Tattoo oder Piercing, gehören dazu. Doch keine Angst, so martialisch der Titel der Veranstaltung auch klingt und so furchteinflößend die Blicke der Schwarzgekleideten auch bisweilen anmuteten: Weder böse Buben noch Mädchen trieben ihr Unwesen im Grüttpark. Zusammengekommen war vielmehr erneut ein fröhlicher Haufen Gleichgesinnter aus der ganzen Region, einzig mit dem Ziel, einen ganz speziellen musikalischen Event zu feiern, zwar ausgelassen und extrovertiert, aber absolut friedlich. Das musikalische Motto dabei ganz klar: Je härter umso besser. Neun Bands aus dem In- und Ausland heizten geschlagene zwölf Stunden lang dem Publikum ordentlich ein. Da gab’s wirklich was auf die Ohren – ganz nach dem Geschmack des headbangenden und bewegungswütigen Metal-Volks. „Es ist einfach fantastisch, einfach wunderbar“, geriet Jürgen Hamel, Vorsitzender des Vereins „Metal Maniacs“, geradezu ins Schwärmen. Bedeuteten die gut 900 Festivalbesucher im vergangenen Jahr neuen Rekord, so waren bis zum frühen Abend am Samstag bereits 1150 Tickets verkauft. „Und das bei dem bis dahin nicht allzu guten Wetter und zeitweisem Regen“, freute sich Hamel, der am Morgen noch Bedenken hatte, ob denn das Zehnjährige infolge Wetterunbill zum Flop werden könnte. Letztlich erfreute sich die Veranstaltung aber eines wunderbaren Fanzuspruchs. Denn es waren letzlich ja auch nicht nur die, die auf dem Areal vor der Bühne abrockten, sondern auch all die Besucher, die draußen vor dem eigentlichen Festivalgelände wieder in einer Art von kleinem Dorffest zusammenkamen. „Das ist es ja auch, was die meisten unserer Gäste an diesem Festival so schätzen“, erklärte Hamel. Weil es ja mit der inzwischen zehnten Festivalauflage diesmal einen runden Geburtstag zu feiern galt, hatten sich die Veranstalter ein kleines Feuerwerk als Zugabe ausgedacht. Und die Pyrotechnik kam bei den Fans bestens an. Zuvor hatten bereits die neun Bands ein wahres Feuerwerk der harten Musik entfacht. Angefangen von „Trattoir“ mit Thrash Metal, „Flashcrawl“ mit Death Metal, „Imperium Dekadenz“ mit Black Metal und „Perzonal War” mit Metal, weiter über „Ghost Brigade“ aus Finnland mit Progressive Dark Metal, „Debauchery“ mit Death Metal und den Bayern von „Deadlock“ mit Melodic Metal/Deathcore bis hin zu den Lokalmatadoren von „Destruction“ aus Weil am Rhein und letztlich den Headlinern des Festivals, „Primordial“ aus Irland mit Pagan Metal, war viel geboten. Keine Frage: Höher kann ein Heavy-Metal-Herz nun wirklich nicht schlagen.