Lörrach „Jeder Mensch ein Edelstein“

Die Oberbadische
Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (von links nach rechts): Christoph Dürdoth (Vorstand St. Josefshaus Herten), Birgit Hehl (Leiterin Karl-Rolfus-Schule), Wolfgang Zschämisch (Gesamtschulleiter der FES) sowie Stefan Windisch (Leiter des FES-Gymnasiums) Foto: Dorothea Gebauer Foto: Die Oberbadische

Inklusion: Kooperationsvereinbarung von Karl-Rolfus Schule und FES-Gymnasium

Ein weiterer Meilenstein in Sachen Inklusion ist geschafft. Sichtlich berührt und froh unterschrieben Schulleiter und Geschäftsführer der Karl-Rolfus-Schule (KRS) und der Freien evangelischen Schule (FES) einen Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit der Schulen in Sachen Inklusion verbindlich und konkret macht.

Von Dorothea Gebauer

Lörrach. Dort, wo sich FES und Karl-Rolfus treffen, ist das Bekenntnis zum christlichen Menschenbild. So zitiert Christoph Dürdoth, im Vorstand des St. Josefshauses, in seiner Begrüßung vor Eltern und Schülern der neuen Inklusionsklasse eine Aussage, die er bei Pfarrer Karl Rolfus gefunden hat: „Jeder Mensch ist ein besonderer Edelstein.“ Nathanael Pantli, Schulleiter der FES Grundschule, der mit einem Team seit 2013/14 an der Grundschule Inklusion gestaltet, sagt: „An keiner Stelle in unserer pädagogischen Arbeit können wir besser deutlich machen, was christliche Pädagogik im Kern ausmacht. Wir gehen davon aus: Jedes Kind ist wertvoll, von Gott geliebt.“ Die Arbeit für Inklusion bringe diese Botschaft auf den Boden. Wolfgang Zschämisch, Gesamtschulleiter der FES freut sich auch deshalb über die Initiative, weil sie einen ökumenischen Charakter trägt: Christen beider Konfessionen verbinden sich für den Menschen.

„Inklusion und Gymnasium? Das passt“, findet Stefan Windisch, Schulleiter am FES-Gymnasium. Er ist stolz auf „seine“ Eltern, die bereit waren, das Projekt mitzutragen. Sie wurden in mehreren Infoabenden darauf vorbereitet. Ebenso war er überrascht, wieviele Lehrer sich spontan bereit erklärten, das Projekt mitzuentwickeln und nach den Sommerferien vor der Klasse zu stehen. Sie wird mit 23 und sechs besonders förderungswürdigen Schülern starten.

Lange Interessentenliste

Die Interessentenliste war lang, nicht alle konnten aufgenommen werden. „Unsere Gymnasiasten, die hoffentlich Teil der sozialen Elite sein werden, könnten später anders fähig sein, Teams zu führen. Inklusion hilft ihnen, Empathie zu leben und Unterschiede zu würdigen“, sagte Windisch. Birgit Hehl, Schulleiterin an der KRS berichtet von der Arbeit einer Steuergruppe und davon, wie Sonderpädagogen und Fachpersonal mit den FES-Pädagogen ein Team bilden: „Ganz klar: die Gymnasiasten müssen ihre Bildungsziele erreichten!“ Im Fachjargon hieße das: Zieldifferenziert am gemeinsamen Gegenstand lernen. Der Führung beider Einrichtungen ist klar, dass diesem aufwändigen Projekt extra Zeit gewidmet werden muss und hat deshalb feste Kooperationszeiten eingerichtet. Wie jedes innovative Projekt muss dies reflektiert, nachjustiert und ausgewertet werden. „Wenn wir die vergangenen vier Jahr anschauen, staunen wir, wieviel möglich ist, von dem man zunächst dachte: geht nicht“, sagte Hehl.

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