Lörrach Jedes Gesicht ein Schicksal

Die Oberbadische
Franziska Vorländer führt Interessenten durch die Ausstellung. Foto: Susann Jekle Foto: Die Oberbadische

Ausstellung : „Gesichter der Flucht“ bis 30. November bei der Friedensgemeinde

Von Susann Jekle

„Was bewegt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und zu flüchten?“, fragten sich die Organisatoren der Ausstellung „Gesichter der Flucht“, die bis Ende des Monats im Gemeindehaus der evangelischen Friedensgemeinde eingerichtet ist.

Lörrach. Auf zwei Meter hohen Plakaten – sogenannten Rollups – werden elf persönliche Geschichten über Flucht erzählt. So zum Beispiel die des 18-jährigen Tareq aus Afghanistan und der 20-jährigen Dayana aus Sri Lanka. Beide sind nicht nur mit ihren eigenen Geschichten Teil der Ausstellung, sondern haben tatkräftig bei der Organisation von „Gesichter der Flucht“ mitgeholfen. „Wir haben die Ausstellung mit einem Team von zwölf Leuten auf die Beine gestellt“, so Franziska Vorländer, die die Führungen übernimmt. „Dazu gehören Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund, aber auch wir von der evangelischen Bezirksjugend.“ Gemeinsam mit dem Bezirksbeauftragten für Flucht und Migration wurde das Projekt in die Wege geleitet. Zeitzeugenberichte Nicht nur Geschichten über die Flucht im 21. Jahrhundert stehen im Mittelpunkt der Ausstellung; die Flucht aus Nazideutschland und der DDR wird ebenfalls beleuchtet. Auch dafür haben die Organisatoren Zeitzeugen gefunden. „Jede Geschichte ist unterschiedlich“, betont Vorländer. „Besonders für die Jugendlichen mit Fluchthintergrund war es faszinierend, mit deutschen Geflohenen zu sprechen.“ Für Vorländer, die unter anderem in Sachen Anti-Rassismus aktiv ist, ist der Wert von „Gesichter der Flucht“ immens: „Hier sollen die Geschichten hinter den Flüchtlingszahlen aus den Nachrichten gezeigt werden.“ Workshops für Jugendliche Die Ausstellung ist multimedial: Besucher bekommen einen kabellosen Kopfhörer, mit dem sie sich Videos mit Interviews anhören können. Diese Gespräche haben die Jugendlichen selbst geführt und aufgezeichnet. „Im Vorfeld gab es Workshops, wie man das richtig macht“, sagt Franziska Vorländer. Dabei lernten die Jugendlichen, wie man ein Interview führt, aber auch, wie man einen Film dreht und anschließend schneidet. Das Ergebnis kann bis Ende des Monats im Bächlinweg angeschaut werden. Buntes Programm Auch ein Rahmenprogramm findet rund um die Ausstellung statt. „Dadurch wollen wir Begegnungen möglich machen“, erklärt Franziska Vorländer. So stehen zum Beispiel ein Konzert, ein Jugendgottesdienst mit der Landrätin sowie Filmabende auf dem Programm. n  Evangelische Friedensgemeinde, Bächlinweg 1. Öffnungszeiten: Di. und Do. von 17 bis 20 Uhr oder nach Absprache. Infos und Rahmenprogramm unter www.gesichter-der-flucht.info.

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