Lörrach Jörg Lutz: städtische Bäder sind nicht betroffen

Die Oberbadische
Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden wirft einem freiberuflichen Schwimmlehrer 136-fachen Missbrauch von Mädchen vor. Der Mann sitzt in U-Haft. Symbolfoto: zVg Foto: Die Oberbadische

Missbrauchsverdacht: Freiberuflicher Schwimmlehrer in U-Haft

Lörrach (dpa/bk). Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wirft die Staatsanwaltschaft Baden-Baden einem Schwimmlehrer 136-fachen Missbrauch von Mädchen im Alter zwischen vier und acht Jahren vor. Der Mann sitzt in U-Haft (wir berichteten).

Wie die stellvertretende Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, Staatsanwältin Katharina Eckardt, am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, soll es bei mindestens einem Schwimmkurs in Lörrach zu Missbrauch gekommen sein. Laut „Deutscher Presse-Agentur“ (dpa) soll es sich um zwei Fälle vom September 2016 handeln. Während einer Pressekonferenz im Rathaus berichtete Oberbürgermeister Jörg Lutz gestern von Anrufen besorgter Eltern bei der kommunalen Bäderleitung. Indes liege bei den hiesigen Fällen keine Verbindung zum städtischen Hallenbad oder zum Parkschwimmbad vor. Dies versicherte der OB.

Die Stadt sei weder von der Staatsanwaltschaft noch von der Polizei oder Eltern in diesem Zusammenhang kontaktiert worden. Ohnehin würden städtische Schwimmkurse ausschließlich von Mitarbeitern der Verwaltung geleitet. Darüber hinaus gelte bei Schwimmkursen der Stadt Lörrach das Vier-Augen-Prinzip. Das bedeutet: Es müssen immer zwei Schwimmlehrer zugegen sein.

Die Verwaltungsleiterin des St. Elisabethenkrankenhauses, Heike Roese-Koerner, sagte, ihr sei der Fall nicht bekannt. Das Schwimmbad der Klinik wurde am 31. März 2017 geschlossen, weil die Einnahmen die hohen Betriebskosten nicht mehr decken konnten. Das St. Elisabethen- krankenhaus sei weder von der Polizei, noch von Staatsanwaltschaft oder Eltern kontaktiert worden, so Roese-Koerner.

An insgesamt 40 kleinen Mädchen soll sich der Schwimmlehrer in Baden-Württemberg vergangen haben. Teils soll der 33-Jährige den Missbrauch im Unterricht mit einer Unterwasserkamera gefilmt haben. Der Mann war vor gut einem halben Jahr festgenommen worden. In fünf Fällen legt die Staatsanwaltschaft dem Verdächtigen schweren sexuellen Missbrauch zur Last. Mindestens zwei seiner Opfer soll er eingeschüchtert haben. „Er hat gedroht, dass er sie umbringt“, sagte Staatsanwalt Michael Klose, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Mittwoch laut dpa. Der Mann soll zwischen Oktober 2015 und bis kurz vor seiner Festnahme im September 2017 unter anderem im Raum Rastatt, Baden-Baden und Achern tätig gewesen sein. Er sei nach Anzeigen von Eltern und nach Auswertung von umfangreichem Videomaterial, das bei ihm sichergestellt wurde, hinter Gitter gekommen. Der Schwimmlehrer selbst habe laut Staatsanwaltschaft bislang kein Geständnis abgelegt. Zunächst habe er die Vorwürfe bestritten und dann geschwiegen.

Klose geht davon aus, dass seine Behörde noch in der ersten Aprilhälfte Anklage erhebt. Weil der Mann seine Opfer teils auch gefilmt haben soll, werde dem Schwimmlehrer in 14 Fällen zudem Herstellung von kinderpornografischem Material und in zwei Fällen – wegen Drohung – Nötigung vorgeworfen.

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