Lörrach Josef: ohne Worte überzeugend

Die Oberbadische
Die Kinder des Kindergartens „Arche Noah“ sangen zu Ehren des heiligen Josef ein Lied. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Glaube: Katholische Kirchengemeinde feierte Patrozinium in Brombach

Auf den Tag genau fünf Jahre nach der Amtseinführung von Papst Franziskus feierte die katholische Kirchengemeinde St. Josef am Sonntag in Brombach mit einem festlichen Gottesdienst ihr Patrozinium.

Lörrach-Brombach (was). „16 000 Worte spricht ein Mensch an einem Tag – und doch ist von dem heiligen Josef, unserem Patron, kein einziges Wort überliefert“, stellte Pfarrer Thorsten Becker zu Beginn der Heiligen Messe fest. Obwohl er also scheinbar wortlos gewesen sei, werde er doch 2000 Jahre später gefeiert. Folglich müsse er auch ohne Worte überzeugt haben.

In seiner Predigt, führte Becker diese Vermutung mit Bezug auf ein aktuelles Ereignis aus. So berichtete er von einem Trauerfall, bei dem ihn die Kinder des wohlhabenden Verstorbenen bei der Beerdigung mit unerwarteten Worten überrascht und beeindruckt haben. Nannten sie doch nicht – wie im Trauergespräch – die vielen materiellen Hinterlassenschaften als sein Vermächtnis, sondern hoben hervor: „Das was wir sind, sind wir durch dich“.

Dies wiederum habe ihn an eine Predigt des emeritierten Papstes, Kardinal Josef Ratzinger, kurz vor dessen Amtsantritt erinnert, erzählte Becker. Darin habe dieser gesagt, dass alle Menschen eine Spur hinterlassen wollen, die bleibt. „Doch was bleibt?“, stellte der Pfarrer die Frage in den Raum. Es seien nicht die Dinge, die ein Mensch besessen habe, sondern die „Frucht, die er in die menschliche Seele gesät“ habe – das, was es geschafft habe, das menschliche Herz zu berühren. „Was uns einer ans beziehungsweise ins Herz gelegt hat, das ist das wirkliche Vermächtnis“, hob Becker hervor.

In Bezug auf Josef führte er aus, dass auch von ihm „nichts, aber auch gar nichts“ hinsichtlich seiner Habe oder seines Besitzes überliefert sei. Dafür aber sei bekannt, dass er seinem Gott vertraute, bedigungslos liebte und zu dem stand, was er einging und versprach. Und sei dies nicht genau das, was wir heute in Jesus verehren?

Doch wer habe diese Spuren edler Werte in das Herz des kleinen Jesus hineingelegt, fragte Becker und äußerte die Vermutung, dass es die Eltern waren – und somit auch der heilige Josef, der Patron.

„Gottvertrauen, Liebe und Heil, das ist Jesus Christus und zuerst und vor allem der heilige Josef“, betonte Becker und erklärte: „Wir verdanken ihm viel.“

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst von den Kindern des Kindergartens „Arche Noah“ sowie dem Kirchenchor unter der Leitung von Claudia Götting.

Nach der Messe segnete zudem Diakon Usmar Trombetta alle Fahrzeuge und ihre Fahrer, die rund um die Kirche geparkt hatten. Auch konnten die Gottesdienstbesucher bei Hefezopf und Getränken noch ein wenig in der Kirche verweilen und sich austauschen. Zur Information hingen am Ausgang außerdem die Baupläne aus für den Neubau des Gemeindehauses.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading