Lörrach Jung und Alt am Sonnenplatz

Die Oberbadische
Erzieherin Natascha Rasch (v. l.) mit Tabea Senn und Angelika Mauch Foto: Denis Bozbag Foto: Die Oberbadische

Kinderbetreuung: Begegnungen zwischen den Generationen fördern

Vor einem Jahr wurde die Idee geboren, im Haus der Altenpflege einen Kindergarten mit besonderer Konzeption einzurichten: Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Die offizielle Einweihung des „Kindergartens am Sonnenplatz“ erfolgt zwar erst im November, doch schon jetzt toben die ersten Kleinen durch die Räume und verzücken die Senioren.

Von Denis Bozbag

Lörrach. Viel hat sich getan in den ehemaligen Schulungsräumen im Haus der Altenpflege des Chrischona Pflegeheims in der Mozart-straße 27. In einer Kraftanstrengung entstand innerhalb eines Jahres ein Kindergarten mit freundlicher Inneneinrichtung, hellem Licht und kindgerechtem Inventar. „Bei der Gestaltung der Räume haben wir mit lokalen Architekten und Schreinern zusammengearbeitet“, erklärte Angelika Mauch, Geschäftsführerin des Familienzentrums Kinderland, beim gestrigen Rundgang. Neben den beiden Gruppenräumen mit Essbereich stehen ein geräumiges Kinderbad mit Waschrinne und ein Elternsprechzimmer zur Verfügung. Die Räumlichkeiten des Kindergartens sind mit einer Tür an das Pflegeheim angebunden, doch der Eingang verläuft separat, um permanente Überschneidungen zu vermeiden. Die Begegnungen sollen im Rahmen von gemeinsamen Aktivitäten wie Backen, Singen und Basteln gezielt durchgeführt werden, so Mauch.

Ziel sei es, im kommenden Jahr 20 Kinder mit einem Team von drei Erzieherinnen, einer pädagogischen Fachkraft in Teilzeit und einer Praktikantin ganztags zu betreuen.

„Die ersten Kinder sind bereits herzlich von den Senioren aufgenommen worden und bereichern das Mittagessen im Speisesaal. Es gibt einen Kindertisch mittendrin, sodass jeder zu den Kleinen hinsehen kann“, sagte Mauch mit einem Augenzwinkern. Neben dem täglichen Mittagessen gibt es zwischen den Generationen noch weitere Berührungspunkte.

„Die Bewohner kommen oft zu uns in den Garten, um die Kinder beim Spielen zu beobachten“, berichtete Gruppenleiterin Tabea Senn und fügte hinzu: „Wir überlegen, ob wir auch die Bibliothek für Interaktionen nutzen können.“

Die Senioren und deren Angehörige sind dem neuen Konzept laut Mauch gegenüber sehr aufgeschlossen. Anfängliche Bedenken von Eltern seien schnell nach dem ersten Gespräch ausgeräumt worden. Dass die Kinder hier mit dem Thema Tod und Demenz konfrontiert werden, sei für die Kleinen kein Problem. Für sie bleibt es laut Senn ein sehr sachliches Thema, und sie werden schon recht früh in ihrer Sozialkompetenz gestärkt.

Anmeldungen sind momentan noch möglich. Interessierte Eltern können sich bei der Einweihungsfeier am Donnerstag, 8. November, 16 Uhr, ein Bild machen.

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