Lörrach Jung, weiblich und mit klarem Profil

Bernhard Konrad

Kanzlerschaft: Baerbock ist Spitzenkandidatin der Grünen: Was sagen die Fraktionen zur Nominierung?

Lörrach - Annalena Baerbock geht als Spitzenkandidatin der Grünen in den Bundestagswahlkampf. Vollkommen geräuschlos hat sie sich mit dem Co-Bundesvorsitzenden der Partei, Robert Habeck, auf ihre Kandidatur geeinigt. Wie beurteilen Lörracher Kommunalpolitiker diese Entscheidung? Unsere Zeitung hat nachgefragt.

Margarete Kurfeß (Grüne): Ich habe dieses Ergebnis positiv aufgenommen – wir hatten die Wahl zwischen zwei guten Kandidaten. Annalena Baerbock nehme ich als Politikerin wahr, die mit ebenso viel Sachverstand wie Begeisterung an den Aufgaben arbeitet.

Dabei deckt sie die gesamte Bandbreite gesellschaftlich relevanter Themen ab, nicht ausschließlich solche, die traditionell den Grünen zugeordnet werden.

Thomas Hengelage (Grüne): Beide Optionen waren gut, aber ich persönlich freue mich, dass Annalena Baerbock nun Kanzlerkandidatin wird. Dies ist nicht zuletzt Ausdruck der Haltung, dass bei den Grünen auch junge Frauen die Chance bekommen, auf höchster Ebene Verantwortung zu übernehmen und gestalten zu können.

Auf mich macht sie bei vielen gesellschaftlichen Themen einen starken und kompetenten Eindruck. Mit ihr als Kandidatin bieten wir ein klares Profil, das sich deutlich von den älteren Herren der anderen Parteien abgrenzt.

Ulrike Krämer (CDU): Ich freue mich, dass sich die Grünen für eine junge und dynamische Frau entschieden haben. Was mir besonders gefällt, ist die Art und Weise, wie sich die beiden miteinander geeinigt haben. Ich bin davon überzeugt, dass sie auch im Wahlkampf gut zusamenarbeiten werden. Baerbock hat zwar noch keine Regierungserfahrung, gleichwohl sind die Grünen meine favorisierten Koalitionspartner – auch im Bund.

Christiane Cyperrek (SPD): Dass die Entscheidung zu Gunsten von Annalena Baerbock ausgefallen ist, hat mich etwas überrascht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie im Gegensatz zu Habeck nicht über Regierungserfahrung verfügt. Gleichwohl ist zu beobachten, dass immer mehr junge Frauen in Europa mit wichtigen Stellen und Ämtern in Verbindung gebracht werden – eine Entwicklung, die ich im Grundsatz begrüße.

Matthias Lindemer (Freie Wähler): Die Grünen treten in der Frage der Kanzlerkandidatur wesentlich professioneller auf als die CSU/CDU. Dass die Wahl auf eine junge Frau gefallen ist, finde ich positiv. Letztlich ist aber nicht die Person entscheidend, sondern die Inhalte. Nun muss man sehen, was Baerbock in den kommenden Monaten anbieten wird.

Immer deutlicher wird, dass sich die Grünen von früheren ideologischen Debatten lösen und die Realos die Richtung vorgeben. Sie entwickeln sich in einer Weise, die sie vielleicht auch auf Bundesebene regierungsfähig macht.

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