Als Karikatur schildert Proprischtschin den Kammerjunker, der dem Fräulein den Hof macht. Und die Idee, dass sich die Erde auf den Mond setzt und dieses zarte Gebilde, auf dem nur Nasen wohnen, dabei zerdrücken könnte, schein wie ein Vorgriff auf die Bilder Salvador Dalís. Der Countdown der Einträge entgleist ab dem 43. April 2000, als „von einem Winde vom kaspischen Meer hergebracht“ die Botschaft kommt, dass Spanien einen neuen König habe. „Der König bin ich“.
Schröder-Proprischtschins Sprache findet zu monarchischer Würde. Die Stockschläge, die er nach einer für ihn überraschend kurzen Fahrt in sein spanisches Königreich erhält, sind für ihn ritterlicher Brauch, die rasierten Köpfe um ihn herum die der Granden und Soldaten, die er fortan regiert.
Zusammen mit der unglaublichen und volatilen Präsenz Schröders, die keinen Sekundenbruchteil erlahmt, obwohl er die ganze Zeit an seinem Tischchen sitzt, bewundert man die schriftstellerische Kraft des Nikolai Wassiljewitsch Gogol, die sich auch in der Übersetzung machtvoll entfaltet.
Die Abgründe und Verletzungen der vereinsamten menschlichen Seele, hier gewandet in das Petersburger Kolorit des frühen 19. Jahrhunderts, sind bis in unsere Zeit gleich geblieben. Auch wenn diese statt von „Wahnsinn“ von „psychischer Erkrankung“ spricht.