Lörrach „Kann denn Liege Sünde sein?“

Die Oberbadische
 Foto: Die Oberbadische

Suppenküche: Auf dem Platz zwischen Stadtkirche und Alter Feuerwache wurden zwölf Liegen eingeweiht

Die Suppenküche servierte gestern ein feines Menü. Eingeweiht wurden Liegestühle auf dem Platz an der Stadtkirche, der weiter belebt werden soll.

Von Walter Bronner

Lörrach. Zur Feier des Tages gab es gestern „Grumbiere-suppe mit Heublueme“ nebst Tomatenquark und Leberwurst a spaniola für die Gäste der Suppenküche in der Alten Feuerwache bei der Stadtkirche.

Die Zahl der Besucher, die die vom ehemaligen „Kranz“-Küchenchef Günter Rosskopf und seinem Team kulinarisch verwöhnt wurden, haben Pfarrerin Gudrun Mauvais und Alberto Isenburg, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Matthäus-Pfarrei, nicht erfasst. Aber 250 bis 260 dürften es schon gewesen sein. Schließlich hat der Suppentag jeden zweiten Mittwoch im Monat wenig zu tun mit „Armenspeisung“ im Sinne überkommener Praxis christlicher Nächstenliebe.

Vielmehr ist er vor allem dazu da, Gemeinschaft zu pflegen und zu leben. Sicher kommen so auch manche Bedürftige zu einer preisgünstigen Mahlzeit (unteres Limit drei Euro). Im buntgemischten Gros der Essensgäste sind sie aber nicht als solche auszumachen, sondern gehören einfach dazu, wie die in der Nähe beschäftigten Berufstätigen, die hier einmal im Monat die Gelegenheit zu einer kurzweiligen Mittagspause nutzen und den Mindestpreis für die Mahlzeit gerne noch durch eine Spende aufstocken. Ebenso die jungen Mütter mit kleinen Kindern oder die Rentner, die sich hier gruppenweise zu einem gemütlichen Treffen zusammenfinden.

„Die Suppenküche ist ein Ort der Begegnung. Menschen, die sich die Suppe leisten können sind ebenso willkommen, wie Menschen, denen es schwer fällt, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten“ ist seit Gründung auf Initiative von Gemeindediakon i. R. Herbert Sitterle die Devise dieser Einrichtung.

Pause mit Musik

Das hat sich bewährt in den Jahren seither und findet wachsenden Zuspruch. Wie überhaupt das Terrain zwischen Stadtkirche und Alter Feuerwache mit seinen dichtbelaubten Akazien, deren Schatten gestern geschätzt waren, sich zu einem Ort zwangloser Begegnung und Kontaktpflege entwickelt.

So fand gestern hier auch der eigentliche Anlass zum Feiern statt. Galt es doch, ein Dutzend von der Kirchengemeinde neu angeschaffter Liegestühle einzuweihen. Dazu kam auch das Duo Steffi Lais (Gesang) & Mario Enderle (Piano), das die Gäste mit einer Auslese von Chansons, Soul-Hits und Jazz-Nummern vorzüglich unterhielt. Gelegenheit zu einer erholsamen Pause auf den neuen, mit groß aufgedruckten Mottos „kann denn Liege Sünde sein?“ versehenen Ruhemöbel gibt es jetzt jeden Werktag über die Mittagszeit. Nach und nach soll der Platz noch weiter zu einem Refugium des frohen Aufenthalts ausgestaltet werden, gibt Pfarrerin Mauvais zu verstehen. Die Planung hat der Ingenieur Peter Oehler

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