Lörrach Kein Fest auf der Straße

Guido Neidinger
 Foto: Die Oberbadische

Stroßefescht in Stetten (Foto) und Schlossgrabenfest in Brombach ebenso abgesagt wie der Tüllinger Weinmarkt.

Lörrach - Auch im zweiten Corona-Pandemiejahr wird es in Lörrach keine Straßenfeste geben. Das Strooßefescht in Alt-Stetten und das Schloßgrabenfest in Brombach, sind ebenso abgesagt wie der Weinmarkt in Tüllingen.

Der September, das ist traditionell der Monat der Straßenfeste in Lörrach. Am 1. Septemberwochenende geht das traditionsreiche Lörracher Strooßefescht im Ortskern von Stetten über die Bühne, am 3. Septemberwochenende wird dann vor der malerischen Kulisse des Brombacher Schlössle im und um den Schlosspark gefeiert. Und schließlich kommen Weinliebhaber beim Weinmarkt in Tüllingen auf ihre Kosten.

Nachdem die beiden Straßenfeste Feste bereits im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind, kapitulieren die Organisaoren auch diesmal vor dem Virus. Dieses Schicksal widerfährt auch erneut dem Weinmarkt – eine seit vielen Jahren beliebte Veranstaltung im historischen Ortskern von Tüllingen.

Die Absage des Festes in Stetten begründet Organisationschef Kai Fiacsan gegenüber unserer Zeitung mit zu großen Unsicherheiten. Außerdem wäre ein Fest mit pandemiebedingt starken Einschränkungen nicht mehr wirtschaftlich darstellbar.

„Damit sich ein solches Straßenfest angesichts des Aufwands für die Teilnehmer überhaupt lohnt, müssen wir mindestens 10 000 Besucher haben“, rechnet Fiacsan vor. Unter Éinhaltung der Hygienvorschriften könnten diesmal allerdings nach seinen Worten nur 1500 Besucher gleichzeitig auf dem Festgelände weilen. Und das sei viel zu wenig. Hinzu käme eine Fülle von Auflagen. „Das ist nicht zu bewältigen.“ Deshalb hat sich der Strooßefescht-Verein frühzeitig zur Absage entschlossen.

Noch früher als in Stetten fiel die Enscheidung für die Absage des Schloßgrabenfestes in Brombach. Bereits im März einigten sich die 18 Beteiligten laut Cheforganisator Stephan Ziegler nahezu einhellig erneut darauf, das Wagnis nicht einzugehen.

Vereine wie der Musikverein machten laut Ziegler geltend, dass ihr Vereinsleben seit vielen Monaten ruhe und schon deshalb die Organisation aus dem Stand heraus nicht zu bewältigen sei. Als weiteren Grund nannte Ziegler den Zeitplan. Für das Schlossgrabenfest beginnen die Vorbereitungen normalerweise bereits im April mit der Konzeption der Festschrift, ersten Absprachen und der Suche nach Sponsoren. Im März sei die Entwicklung der Pandemie angesichts hoher Infektionszahlen äußerst ungewiss gewesen, und die Kurve steige akutell ja bereits wieder deutlich an.

Angesichts dieser Unsicherheiten sei das Risiko, Festzelte zu bestellen und Waren zu ordern, viel zu groß gewesen.

In Brombach fehlt den 16 Standbetreibern damit ebenso wie den rund 30 Teilnehmern in Stetten – vornehmlich Vereine – damit im zweiten Jahr eine wichtige Einnahmequelle. Sowohl Ziegler als auch Fiacsan gehen jedoch davon aus, dass nach der dann zweijährigen Pause im Jahr 2022 ein erneuter Anlauf genommen wird. Die Bereitschaft sei groß, hieß es von beiden Veranstaltern. Lediglich aus dem Schlossgrafenfest wollen sich aus personellen Gründen zwei Vereine ausklinken.

Personell braucht die Interessengemeinschaft Schlossgrabenfest laut Ziegler weitere Helfer für die Organisation. Interesssenten können sich bei ihm melden (Tel. 0175-7200457).

Auch der Tüllinger Weinmarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das finanzielle Risiko sei viel zu groß, begründete der Tüllinger Winzer und Cheforganisator Karlheinz Ruser die Absage des Weinmarktes, der ebenfalls im September stattgefunden hätte. Auch Ruser setzt auf das Jahr 2022 für den nächsten Anlauf.

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