Lörrach Kinder haben Rechte

Regine Ounas-Kräusel
Donat Miftari (Jugendbeirat Unicef Deutschland) mit Lilly Jellinghaus (Mitte) und Julia Mannhardt (Juniorteam Unicef Lörrach) Foto: Regine Ounas-Kräusel

Unicef Lörrach und Amnesty International haben in der TonArt-Aula die Fertigstellung des Kinderrechtswegs gefeiert. Tafeln gibt es nun an 34 Institutionen, Einrichtungen und Unternehmen in Lörrach.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“: Die erste Tafel mit diesem grundlegenden Menschenrechts-Paragrafen brachten Unicef Lörrach und Amnesty International am 10. Dezember 2018 mit Oberbürgermeister Jörg Lutz beim Rathaus an.

Gegen Hassparolen

Es war der 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der 20. Jahrestag der Erklärung der Kinderrechte. Seither sind Tafeln, die auf Menschen- und Kinderrechte hinweisen bei 34 Institutionen, Einrichtungen und Unternehmen in Lörrach hinzugekommen, etwa bei Schulen, Kirche, der Synagoge, beim Theater Tempus fugit, beim SAK und nicht zuletzt auch am Verlagsgebäude der Oberbadischen am Alten Markt.

Das „Orion Quartett“ eröffnete den Abend mit einen Satz aus Antonin Dvoraks Streichquartett Nr. zwölf F-Dur. Die Vorsitzende von Unicef Lörrach Christine Langen und Ulrike Schäfer von Amnesty International Lörrach blickten zurück. Als 2015 viele Flüchtlinge nach Lörrach kamen, habe man Schmierereien mit Hassparolen etwas entgegensetzen wollen, berichteten sie. So sei die Idee eines Menschen- und Kinderrechtswegs entstanden: „Kinder brauchen Frieden, Sicherheit und Verlässlichkeit, um gut aufzuwachsen.“

Kinder brauchen Frieden

Die Frauen erinnerten an die UN-Diplomaten Hans- Christoph Graf von Sponeck und Dominik Bartsch, die in Lörrach für diese Idee warben. Sie dankten dem Gemeinderat, der am Ende geschlossen für den Weg stimmte, und allen Institutionen, bei denen nun die Tafeln hängen.

Engagement der Unicef-Kids

Als besonders wichtig hoben Langen und Schäfer das Engagement der Unicef-Kids, des Juniorteams und der Hochschulgruppe hervor. „Eure Sicht der Dinge und euer Engagement werden gebraucht und wirken“, sagte Christine Langen.

Vier Tafeln am Festabend

Langen und Schäfer überreichten am Festabend vier weitere Tafeln an das Dreiländermuseum, die Karl-Rolfus-Schule, an die Duale Hochschule und an das Erich-Reisch-Haus für obdachlose Menschen. Die Tafeln thematisierten zum Beispiel die Rechte auf Arbeit und soziale Sicherheit, auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit.

Kinderrechtsbaum

Über ihr Engagement beim Unicef-Juniorteam für Kinder auf der ganzen Welt sprachen Lilly Jellinghaus, Julia Mannhardt und Donat Miftari, der inzwischen dem Jugendbeirat von Unicef Deutschland angehört.

Sie erinnerten an ihre Mitwirkung beim Menschenrechtsweg, die Pflanzung eines Kinderrechtsbaums im Aichelepark und ihre Interviews mit Lörracher Persönlichkeiten. Er hoffe, dass Lörrach bald genauso wie Basel, Weil am Rhein und Hüningen zur „kinderfreundlichen Kommune“ werde, sagte Miftari.

Bewegende Momente

Für bewegende Momente sorgte der Kinderchor Lörrach mit seinem Kinderrechtslied. „Alle Kinder haben Rechte, egal von wo sie sind“, sangen die Mädchen und Jungen mit hellen Stimmen. „Aus eurem Mund klingt das zehnmal glaubwürdiger, als wenn wir Erwachsene das sagen“, lobte Oberbürgermeister Jörg Lutz. In der ganzen Welt, aber auch in Lörrach seien Kinderrechte wichtig, betonte er. Auch hier litten Kinder zum Beispiel unter finanzieller Not oder häuslicher Gewalt.

„We are the world“

Christian Schneider, Geschäftsführer Unicef Deutschland, und Wassliy Nemitz, Vorstandssprecher Amnesty International Deutschland, betonten, wie wichtig die Arbeit für Frieden, Menschen und Kinderrechte angesichts von Kriegen und der Bedrohung durch den Klimawandel sei.

Für schöne musikalische Momente sorgten auch Dmitry Lvovich mit dem Song „What a wonderful world“ und das Duo „Steffi & Salz“ . Als zum Abschluss alle Festgäste „We are the world“ anstimmten, kam Gänsehautgefühl auf.

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