Lörrach „Klar Schiff“ für Hochwasserschutz

Die Oberbadische

Hauingen: Jahresrückblick dokumentiert intensive Arbeit / Schlecht: Ortsverwaltung bester Bürgerservice

Als „beeindruckend und arbeitsreich“ beschreibt Ortsvorsteher Günter Schlecht das zu Ende gehende Jahr aus Hauinger Sicht. Immer wieder Thema war der Hochwasserschutz. Als Konsequenz aus der Katastrophe vom 28. Juli 2014 soll in den nächsten zwei Jahren rund eine Million Euro investiert werden.

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Mehrfach schon wurde Hauingen durch den Soormattbach von Überschwemmungen heimgesucht. Nun soll „Klar Schiff“ gemacht werden, damit ein solches Szenario nicht wieder eintritt. Als Sofortmaßnahme wurde für 160 000 Euro ein Bypass am Einlaufrechen beschlossen. Dadurch kann Wasser um den Rechen fließen, wenn dieser durch angeschwemmtes Material verstopft ist.

Zusätzlich stimmte der Gemeinderat einem Rückhaltebecken zu. Zunächst sollte im Gewann Heimbach/Vordere Soormatt ein 7,5 Meter hoher Damm und einem Beckenvolumen von 14 000 Kubikmetern gebaut werden - ein starker Eingriff ins Landschaftsbild.

Bei gleicher Sicherheit wird nunmehr ein Damm mit einer Höhe von bis zu drei Metern entlang der nördlichen Seite des Friedhofs ins Auge gefasst. Zwar liegt das Becken im Bereich der Friedhofserweiterung. Die Fläche wird aber nicht benötigt und wäre für Erdbestattungen ohnehin ungeeignet.

Rathaus und Halle

Etliche weitere Maßnahmen waren und sind aktuell: Straßen, Plätze, Feldwege sowie Arbeiten im und um den Friedhof. Hallensanierung, Erneuerungen am Rathaus, an der Schule, am Feuerwehrhaus und an der Abdankungshalle stehen weiterhin an. Die Fortschreibung des Dorfentwicklungsplanes, so Schlecht, bleibe ebenfalls aktuell.

Neues Baugebiet

Ein „Zusammenwachsen von Haagen und Hauingen“ sieht der Ortsvorsteher durch das geplante Baugebiet „Neumatt-Brunnwasser“, das zu 60 Prozent auf Haagener und zu 40 Prozent auf Hauinger Gemarkung liegt. Hier soll dereinst Wohnraum entstehen für bis zu 350 Menschen.

Bürgerservice bewahren

Leidenschaftlich fordert Schlecht den Fortbestand der Ortsverwaltung als „wichtige Bürgerservice-Anlaufstelle“ mit der Geschäftsstelle der Elektrizitäts-Genossenschaft (EGH). Ortsverwaltungen, so Schlecht, seien kein Auslaufmodell. Wörtlich: „Die Rathäuser unserer Ortsteile entwickeln Magnetismus.“

Als „Erfolgsgeschichte und Treffpunkt für Jung und Alt“ sieht er die von sechs Frauen ehrenamtlich geführte Öffentliche Bücherei im Erdgeschoss des Rathauses mit rund 10 000 Medien und etwa 9300 Ausleihen im zu Ende gehenden Jahr.

Als „problematisch“ wertet der Rathauschef die Nahversorgung, da es in Hauingen nur noch ein Lebensmittelgeschäft und eine Bäckerei gibt. Deshalb müsse „gemarkungsübergreifend“ gedacht werden. Viele Bürger orientierten sich bereits nach Steinen und Brombach und nutzten das Angebot von Fachgeschäften in Haagen.

Lob für Gemeinsinn

Vereine und Organisationen waren laut Schlecht 2017 Aktivposten im kulturellen, sportlichen und sozialen Leben des etwas mehr als 3000 Einwohner zählenden Ortsteils. Wörtlich: „Die Ehrenamtlichen verdienen Anerkennung, Wertschätzung und Dank.“

Ausdrücklich gelobt werden die Aktivitäten des vom Evangelischen Frauenverein getragenen Kindergartens „Vogelnest“, die Kunz-Stiftung mit ihren sozialen Einrichtungen, die Astrid-Lindgren-Grundschule mit aktivem Förderverein und der offene Jugendtreff unter der Regie der Kaltenbach-Stiftung.

Wechsel in Gremien

Personelle Veränderungen gab’s in den politischen Gremien: Klaus Rempfer rückte für den verstorbenen Hans-Dieter Böhringer in den Ortschaftsrat nach. Böhringers Nachfolge in der SPD-Fraktion des Kreistags trat Annette Bachmann-Ade an.

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