Lörrach Klare Ansagen in Worten und Reimen

Veronika Zettler
Tamino arbeitet an einer neuen EP. Foto: zVg/Dominik Asche

Bandportrait: Von der Klassik zum Rap: Tamino überzeugt mit Charaktertexten.

Lörrach - Weiter lasst euch gesagt sein als wär’s euer Grabstein, ihr führt völlig zufrieden das Leben eines Sparschweins, werdet mit Geld gestopft und am Ende dann zerschlagen, wenn’s um die Existenz derer geht, die schon alles haben.“ Die Strophe stammt aus der Feder des Lörracher Rappers Tamino. Gerade arbeitet er an einem neuen Musikprojekt.

Tamino heißt eigentlich Luca Tamino Wuchner, ist 24 Jahre alt und macht zur Zeit eine Schreinerausbildung in Weil am Rhein. Geboren in Lörrach, aufgewachsen in Hausen und seit eineinhalb Jahren wieder in Lörrach daheim, feilt, schleift und tüftelt Tamino in seiner Freizeit an Worten und Reimen.

Seit seinem sechsten Lebensjahr macht Tamino Musik. Elf Jahre lang spielte er Cello, dann hatte er erst einmal genug. Doch mit 20 meldete sich die Lust am Musikmachen mit voller Wucht zurück. Tamino entdeckte seine Leidenschaft fürs Texten und Rappen. Als er für eine befreundete Crew aus Köln im Schopfheimer „Irrlicht“ als Opener einsprang - „damals mehr zum Jux“, wie er erzählt - waren die Weichen gestellt. Seither konnte man Tamino schon das ein oder andere Mal live in der Gegend hören.

Mittlerweile hat er auch zwei EPs herausgebracht. An der dritten bastelt er gerade. „Irgendwas mit Zauberflöte“ hieß der Erstling, auf dem sich Tamino mit Boom Bap Battle Rap und Mut zu politischen und gesellschaftskritischen Ansagen positionierte. „Mir ist es wichtig, Inhalte rüberzubringen“, sagt er.

Im vergangenen Jahr arbeitete er für die EP „Zwischen Hass & Harmonie“ mit dem Produzenten und Beatmaker Francois Boulanger zusammen. Das Werk, in Basel produziert, erschien auch als Kassette und beinhaltete Nummern mit hörenswerten klassischen, teils jazzigen Einsprengseln.

Taminos aktuelles Projekt hat zwar noch keinen Namen, ist aber schon weit gediehen. Im Sommer möchte er dafür eine Crowdfunding-Kampagne starten. Was die Beats angeht, kooperiert der Rapper wie schon bei früheren Projekten mit „Motherfunka“. „Ich arbeite gerne mit Leute zusammen, die grundlegend cool sind“, erzählt Tamino und präzisiert: „Leute, die nicht primär Profit machen wollen.“

Die Beats sind im Vergleich zu den vorigen Projekten moderner und zeitgenössischer, erläutert er. Vor allem aber sind die Texte aggressiver und düsterer, zeigen mehr persönlichen Tiefgang. Mal geht es um Konsumverhalten, mal um eine Drogenpolitik, „die gewisse Drogen stark kriminalisiert, während andere legal sind“. Für ihn privat spielen Drogen allerdings keine Rolle: „Die besten Texte habe ich nüchtern geschrieben“, sagt er.

Weitere Informationen: Wer Tamino live erleben möchte, hat dazu Gelegenheit am 9. Mai in der „Heimat“ in Basel (21 Uhr, Eintritt frei) oder am 26. Juli beim Holzrock in Schopfheim.

Junge Bands, die sich mit einem Bandportrait im Jugend- und Trendmagazin Spunk vorstellen möchten, können sich unter E-Mail an spunk@verlagshaus-jaumann.de melden.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading