Lörrach Klare Aussage gefordert

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Die Kabinen des SC Haagen wurden vom Hochwasser jüngst beschädigt, sind aber schon lange feucht und schimmlig. Das Hochwasser stand bis zu den blauen Kacheln. Foto: Ounas-Kräusel

Neumatt-Brunnwasser: Ortstermin mit Vereinsvertretern

Lörrach-Haagen - Der SC Haagen und der TC Haagen erwarten von der Stadt eine klare Aussage zur Zukunft des Areals Neumatt-Brunnwasser. Beide Vereine wollen in ihre Sportanlagen investieren und wünschen sich dafür Planungssicherheit, erläuterten die Vorsitzenden Jörg Müller (SC) und Michael Winzer (TC) bei einem Vororttermin.

Der IGTS-Vorsitzende Manfred Sütterlin, Ortsvorsteher Horst Simon, Gemeinderat Bernhard Escher und vier Ortschaftsräte nahmen teil, vier Ortschaftsräte waren entschuldigt, wie Simon betonte.

Seit rund zehn Jahren gibt es immer wieder Pläne, die Sportstätten auf dem Gelände neu zu ordnen. 2011 sollte der FV Lörrach-Brombach dort angesiedelt werden, der dann aber ins Grütt zog. Seit circa fünf Jahren geht es um die Frage, ob sich die Tennisclubs Lörrach und Haagen in Neumatt-Brunnwasser zusammentun und sogar fusionieren, weil die Stadt das Lörracher Tennisgelände beim Grüttpark für Wohnbebauung ausweisen will. Pläne, im Gebiet Neumatt-Brunnwasser bis 2023 Wohnungen zu bauen, verfolgt die Stadt derzeit nicht vorrangig.

Der SC Haagen benötigt ein neues Vereinsheim: Schon seit Jahren schimmeln die Wände in den Duschen, weil immer wieder Wasser vom benachbarten Wuhrkanal von unten in zwei Kabinen drückt. Vor ein paar Wochen kam ein Hochwasserschaden hinzu, so dass die Duschen unbenutzbar sind. In der Vereinsgaststätte hängen die Deckenbalken durch.

Als vorübergehenden Ersatz will der Club, bei dem drei Herren-, eine Damenmannschaft und neun Jungen- und Mädchenteams trainieren, nun Container mit zweimal zwei Kabinen mit Duschen und WC, aufstellen.

Ex-Vorsitzender Bernhard Sütterlin stellte vier Standorte vor. Bevorzugen würde der Verein den Wieseweg, weil dieser mit Wasser- und Abwasser bereits erschlossen ist und eine Stromleitung lediglich verstärkt werden müsste. Schon für diese Zwischenlösung braucht der SC Planungssicherheit: Der Badische Sportbund bezuschusst den Kauf der Container nur, wenn sie mindestens zehn Jahre genutzt werden. Auch die Stadt sei an einer Containerlösung interessiert, sagte Ortsvorsteher Simon.

Doch Jörg Müller geht es um die Zukunft des SC: Trotz Containerlösung brauche dieser ein neues Vereinsheim für Kabinen und die Vereinsgaststätte mit ihren Einnahmen. Um zu investieren, brauche man klare Ansagen vonseiten der Stadt zur Zukunft des Gebietes Neumatt-Brunnwasser. Doch nun stünden im Finanzplan bis 2025 nicht einmal Mittel für die Planung des Neubaugebiets bereit, beschwert sich Müller.

tattdessen rate die Stadt dem SC, mit dem FC Hauingen zu fusionieren, wenn er wegen Zuschüssen vorspreche. Müller: „Der SC Haagen bleibt in Haagen. Ein Umzug nach Hauingen wäre das Aus.“ Denkbar wäre für ihn aber, dass die Fußballer aus Haagen und Hauingen beide in Neumatt-Brunnwasser zwischen den Ortsteilen trainieren.

Jörg Müller und Michael Winzer wehren sich dagegen, dass die Stadtverwaltung den Vereinen vorgeben will, mit wem sie kooperieren oder gar fusionieren sollen. Auch Winzer will auf seiner Vereinsanlage investieren: In Corona-Zeiten sei Tennis als Individualsport attraktiv geworden, die Mitgliederzahl von 168 auf mehr als 200 gestiegen. Der TC hat daher den Bau eines sechsten Platzes beantragt. Dieser neue und Zug um Zug die älteren Platze sollen mit Keramiksand bestückt werden, der praktisch ganzjährig bespielbar wäre.

Am Vereinsheim stehen zudem Reparaturen für bis zu 100 000 Euro an. Außerdem denkt der TC über den Bau einer Tennishalle nach. Der Verein hat die Finanzierung schon grob durchgerechnet.

Auch mit der geplanten Wohnbebauung setzt sich der TC auseinander: Er bietet an, mit Finanzierung der Stadt einen Platz um 90 Grad zu drehen, so dass er rund 20 Meter weiter entfernt von der künftigen Wohnbebauung liegen würde.

Doch auch Winzer klagte über schlechte Kommunikation: Seit fünf Jahren gehe es um eine Fusion, da das Gelände des TC Lörrach Wohnhäusern weichen soll. Kürzlich habe er inoffiziell gehört, dass die Stadt den Erbpachtvertrag des TC Lörrach nun doch verlängert habe.

Zuhörer und Architekt Michael Balint warnte davor, direkt neben den Sportanlagen Wohnhäuser zu bauen, und verwies auf Beschwerden durch Lärm bei Veranstaltungen und Spielen: „Die stellen euch den Betrieb ein.“

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