Von Peter Ade
Tüllinger Clique feiert Freigabe / Geschenk der Stadt zum Geburtstag
Von Peter Ade
Lörrach. Weitaus schneller als im Schneckentempo hat die Stadt entschieden, dass in Tüllingen ein bislang namenloser Gemeindeweg die offizielle Bezeichnung „Schnäggewegli“ bekommt. Die Einwohner freuten sich und feierten ein kleines Volksfest.
Das „Schnäggewegli“ beginnt an der Dorfstraße zwischen den Häusern Nr. 35 und 37. Der etwa ein Kilometer lange Fußweg führt am Zwetschgenweg vorbei in die Reben und hat eine Abzweigung zum Wiiweg an die Landesgrenze bei Weil am Rhein.
Michael Lindemer und seine Mutter Ruth, die Vorsitzende der Dülliger Schnägge-Clique, waren treibende Kräfte der Namensgebung. Anlass war das im Januar gefeierte „Zehnjährige“ der Clique. Die Fasnächtler wollten dokumentieren, dass „d’r Schnägg“ seit Jahren das Traditionstier des Stadtteils ist.
Lörrachs Obergildenmeister Jörg Roßkopf unterstützte den Tüllinger Wunsch von Anfang an. Seine launige Laudatio zur Enthüllung des „Schnäggewegli“ widmete er ganz der Psychoanalyse der Kriechtiere, von denen es international viele Gattungen gebe - bekannt vor allem die Rote Wegschnecke (Arion rufus), auch Große Wegschnecke oder Große Rote Wegschnecke genannt. Sie sei in Tüllingen stark präsent.
Bürgermeister Michael Wilke meinte humorvoll, üblicherweise würden Straßen und Wege nach berühmten Persönlichkeiten benannt. Wegen der „Tüllinger Hartnäckigkeit“ habe die Stadt eine Ausnahme gemacht und dem „Schnäggewegli“ zugestimmt. Sprach’s und enthüllte mit Ruth Lindemer, Andy Greiner und Jörg Roßkopf den Schriftzug.
Der Festakt wurde vom Stadtspielmannszug mit Tambourmajor Christoph Ries und dem Vorsitzenden Günter Weggen umrahmt und endete mit einem Umtrunk, zu dem ein köstlicher Nußzopf die Runde machte.
Seit 1998 setzt sich der Verein für Tradition und Brauchtum ein. Im Jahr 2000 steuerte man erstmals einen eigenen Wagen mit Sujet durch den Fasnachtsumzug. 2003 wurde die Schnägge-Clique als eigenständiger Verein ins Leben gerufen.
Im Jubeljahr sind insgesamt 28 Aktive und 65 Passive mit von der Partie. Ruth Lindemerund dankte allen Mitgestaltern und Gästen des kleinen Tüllinger Volksfests. Fast hundert Besucher feierten unter freiem Himmel die Eröffnung des „Schnäggewegli“ mit Dorfbewohnern und Vereinsabordnungen.