Lörrach Klima ist allem überzuordnen

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Die Klimakrise beschäftigt die Grandparents for Future. Foto: Pixabay

Offener Brief: Grandparents for Future zur Klimakrise

Lörrach. Das Organisationsteam der Grandparents for Future äußert sich in einem offenen Brief zur Klimaproblematik und wendet sich damit an die Politik.

„In unserem Juli-Brief hatten wir unsere Befürchtung geäußert, dass bei der Komplexität aller akuter globaler Krisen das Problem der Klimaerwärmung aus dem Blick geraten könnte. Wenn wir Grandparents for Future nun sehen, welch immense Erwartungen an die beschlossenen Entlastungspakete geknüpft werden, so finden wir uns – was das Klima betrifft – in unseren Befürchtungen bestätigt.

Im Unterschied zu den üblichen Kritikern von Parteien und Verbänden vertritt die For-Future-Gemeinschaft keine Eigeninteressen. Bei unserer Kritik geht es um das allen anderen Problemen übergeordnete Ziel: die Menschheit hat alles zu tun, um jede noch kleinste Restmöglichkeit zur Rettung der Lebensbedingungen der zukünftigen Generationen zu ergreifen. Denn wenn dies misslingt, wenn also die Menschen keine zumutbaren Lebensbedingungen mehr vorfinden, dann sind alle Rettungspakete ohnehin sinnlos.

Jede Herabstufung dieses übergeordneten Ziels auf eines von vielen aktuellen Problemen sendet die falschen Signale an die Bevölkerung. Folgt man aller Klimaforschung und dem Weltklimarat, so ist die Klimaerwärmung gerade n i c h t eines unter vielen Problemen, sondern d a s fortbestehende Grundproblem der gesamten Menschheit. Die Erde ächzt schon jetzt bei 1,2 Grad Erwärmung. Sie wird zwei oder drei Grad Erwärmung nicht ertragen können und die gesamte Menschheit vor immer weniger lösbare Probleme stellen.

Es macht uns sprachlos, dass das allem vorrangige Ziel der Pariser Klimavereinbarung von 2015 hinter den aktuellen Entlastungspaketen so gar nicht mehr erkennbar geblieben ist – weder in den Debatten im Bundestag noch in den Beschlüssen.

Auch von den für den Klimaschutz so wichtigen Ressorts Landwirtschaft und Verkehr geht nach neun Monaten Regierungszeit fast nur Schweigen aus.

Liebe Politiker/innen, unser Aufruf lautet daher heute:

• Bleiben Sie für die Bürger sichtbar und erlebbar bei dem alles übergreifenden Primärziel: Erhalt der Lebensfähigkeit unserer Biosphäre und Umkehr aller Wege, die in deren Zerstörung führen.

• Stellen Sie alle praktische Politik unter die Generalforderung der Pariser Klimavereinbarung von 2015. Andernfalls werden alle noch so guten Rettungspakete rasch immer sinnloser

• Es kursieren zu viele Fehlinformationen. Bitte sorgen Sie weiter beharrlich dafür, dass die Bürger auch beim Thema Klimawandel mit den wirklichen Fakten vertraut werden und bleiben.

• Nehmen Sie die Bevölkerung mit! Erklären Sie Ihr politisches Handeln, machen Sie dabei auch Ihr politisches Dilemma transparent – es ist auch unseres.

Auch wenn nicht alle Politiker und Politikerinnen, die wir hier anschreiben, direkt mit den Rettungspaketen zu tun haben, hoffen wir, dass Sie alle in Ihren Parteien auf die Wichtigkeit der Klimarettung Einfluss nehmen.“  Von Uta Lahr, Christine Langen, Herbert Sitterle, Peter Rapp, Vitus Lempfert

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