Lörrach Klimaschutz braucht die Unterstützung aller

Regine Ounas-Kräusel
Teilnehmer des Runden Tischs Klima erörtern das Thema in der Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Umwelt: Runder Tisch diskutiert Wege zur Klimaneutralität in Lörrach

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Der Runde Tisch Klima diskutierte am Dienstag über die Frage „Wie kann Lörrach bis 2040 klimaneutral werden?“ Alle Anwesenden waren überzeugt: Die Zeit für eine Energiewende drängt. „Wir brauchen ambitionierte Ziele“, bestätigte Tanja Kenkmann, die vom Ökoinstitut Freiburg zugeschaltet war.

Die Stadt ist auf dem Weg hin zur Klimaneutralität nicht schlecht unterwegs, aber es bleibt noch viel zu tun. Diese Botschaft vermittelte Jörg Biehnhüls, Energieberater der Stadt, als er den Klimaschutzbericht 2022 vorstellte.

Der Wandel ist notwendig

Die Daten zeigen, dass Änderungen bei Energietechnik und Lebensstil nötig sind, für die die Politik auch in Lörrach Rahmenbedingungen setzen muss. „Jeder einzelne kann etwas tun und sein Gebäude sanieren“, sagte Bienhüls und verwies auf die derzeit gute Förderung. Die Privathaushalte verursachten in der Stadt die meisten Treibhausgase. Er mahnte außerdem an, den Rad-, Fuß- und öffentlichen Nahverkehr sowie Elektromobilität zu fördern, weil die CO2-Emissionen im Verkehr in Lörrach jedes Jahr um zwei Prozent zunähmen. Auch die erneuerbaren Energien – vor allem Sonne, Biomasse – und die Fernwärme könnten noch ausgebaut werden.

Industrieabwärme nutzen

Philip Lotte, Klimamanager beim Landkreis, berichtete über die interkommunale Wärmeplanung des Kreises. Der Landkreis will mit Kommunen, Unternehmen, Energieversorgern und anderen Akteuren Wege erarbeiten, um den Landkreis bis 2040 klimaneutral zu machen.

Da die Großindustrie 2017 fast die Hälfte der Wärmeenergie im Landkreis verbraucht hat, empfahl Lotte, vor allem die Abwärme aus der Industrie besser zu nutzen. In Städten wie Lörrach könnten vor allem Geothermie, Abwärme und die Dächer für Solarenergie stärker genutzt werden, sagte er. Potenzial sah er auch bei der Windkraft.

Vorschlag „City-Maut“

Lutz Knakrügge vom Runden Tisch Klima unterstrich, dass es höchste Zeit sei zu handeln: Wenn sich die Erde nur um 1,5 C erwärmen solle, dürfe die Menschheit nur noch ein begrenztes CO2-Budget in die Luft blasen. Engagiert diskutierten alle Beteiligten, wie dieses Ziel in Lörrach zu erreichen sei. Sie wollten vor allem den Autoverkehr verringern und die Solarenergie fördern. Knakrügge schlug vor, dass die Stadt Parkhäuser verteuert und Taxi- und Bringdienste fördert, und fragte. „Warum keine City-Maut einführen?“

Claus Seibt, der aktuell Unterschriften für eine OB-Kandidatur sammelt, empfahl, das Car-Sharing und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Claudia Loewe-Hertel empfand das 365-Dächer-Programm, mit dem der Landkreis Solarstromanlagen fördert, als wichtig.

Was brauchen wir wirklich?

Die Bürger fanden die Nutzung von Abwärme interessant, diskutierten in der HTG-Aula aber auch über ihren eigenen Lebensstil: „Was brauchen wir wirklich?“

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