Lörrach Klingende Theatralik begeistert

Willi Vogl
Konzertanter Genuss mit Andrea Haupt (l.) und Cornelia Kneser im Hof des Nellie Nashorn. Foto: Willi Vogl

Konzert: Andrea Haupt und Cornelia Kneser eröffnen den „Sommer im Hof“ im Nellie Nashorn

Lörrach -  In kürzester Zeit stellte Patrick Dengl und sein Team im Nellie Nashorn ein Sommerprogramm auf die Beine, das sich sehen und hören lassen kann. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, als Bundes- und Landesregularien zur Corona-Pandemie dies ermöglichen, bietet die Kulturkneipe mit den Veranstaltungsreihen „Sommer im Hof“ und „Kino im Hof“ den Lörrachern wieder attraktive Kultur in lauschiger Atmosphäre.

Eröffnet wurde die Konzertreihe am Samstag mit der Flötistin Andrea Haupt und der Geigerin Cornelia Kneser, alias „Robbenwolf“ unter dem Motto „Von Bach bis Beatles mit Geige und Flöte“. Kennengelernt haben sich die beiden Musikerinnen auf einer Fähre nach Amrum. Schnell war klar, dass man gemeinsam musizieren möchte.

Erste Möglichkeiten boten sich bei den vom Deutschen Musikrat angeregten sogenannten „Balkonkonzerten“ immer sonntags 18 Uhr in Stetten an. „Wir halten uns auch sonst gern an gewisse Rituale“, bekannte Cornelia Kneser und so zeigte sich Beethovens Melodie zur „Ode an die Freude“ als passender Einstieg für den Konzertreigen.

Im weiteren Verlauf boten die beiden Musikerinnen auf dem reduzierten Instrumentarium eine vielfältige Stilistik von Renaissance, Barock, Klassik bis hin zu Folklore und Popmusik an. So erklangen zwei Bicinien von Orlando di Lasso imitatorisch in behutsamer Gesanglichkeit.

Mit Paul Simon & Garfunkels „El Condor Pasa“ und Mireille Mathieus „La Paloma Ade“ machten sie Abstecher in folklorebasierte Popmusik und bezauberten mit dem musikalischem Gebet „Amazing Grace“. Stimmige Arrangements wie das von Johann Sebastian Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ oder Scott Joplins „The Entertainer“ berührten durch eine humorvolle wie eindringliche Präsentation.

Publikum mit einbezogen

Immer wieder wurde auch das Publikum mit einbezogen, mal durch das Mitsingen eines Kirchenkanons auf einen neuen weltlichen Text, ein andermal durch lustiges Melodienraten.

Den vielleicht berühmtesten Tonleiterausschnitt über eine Quinte hat Wolfgang Amadeus Mozart seiner Opernfigur Papageno in der Arie „Der Vogelhändler bin ich ja“ anvertraut. Auch mit den ersten drei Tönen aus der „Kleinen Nachtmusik“ war dem Publikum sofort klar, wessen Geistes Kind da erklang. Die originelle Figürlichkeit und Harmoniefolgen des ersten Satzes daraus gelangten auch in der Reduktion auf zwei Stimmen zu amüsanter Lebendigkeit. Vor allem hier überzeugte Robbenwolf durch differenzierte Artikulation und klingende Theatralik.

Die malerisch im Hof verteilten etwa 50 Besucher genossen bei Snacks ein buntes Konzertprogramm vermittelt durch die launige Moderation der beiden Musikerinnen.

Hof auch mit den Abstandsregeln der ideale Veranstaltungsort

Oberbürgermeister Jörg Lutz und die Stadtverwaltung unterstützen die Programmmacher und finanzielle Förderung gibt es von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden und dem Kunst- und Kulturförderkreis. „Das Programm steht bis Februar 2021. Für die Sommerveranstaltungen bietet der Hof auch mit den Abstandsregeln der Corona-Pandemie den idealen Veranstaltungsort“, freut sich Geschäftsführer Patrick Dengl auf den kulturellen Neustart.

Jazz, Rock, Pop, Folk, Chanson und Lesung standen auf dem musikalischen Wunschzettel Dengls. Dafür konnte er vor allem Künstler aus der näheren Umgebung wie den Gitarristen Claus Boesser-Ferrari oder den Freiburger Comedian Sebastian Lehmann gewinnen.

Mehr Infos unter https://nellie-nashorn.de/wp/

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