Lörrach Kompromiss für die trinationale Begegnungskultur

Die Oberbadische
Die Teilnehmer des „slowUp“ können auch im kommenden Jahr wieder durch Lörrach fahren. Archivoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Mobilität : Stadt beteiligt sich zunächst für zwei Jahre finanziell begrenzt am „slowUp Basel-Dreiland“

Von Kristoff Meller

Lörrach. Der „slowUp Basel-Dreiland“ führt auch 2018 und 2019 durch Lörrach. Der Gemeinderat hat sich am Donnerstagabend zu einem Kompromiss durchgerungen, was die finanzielle Beteiligung an dem größten grenzüberschreitenden Mobilitätsevent Europas betrifft: Zunächst auf zwei Jahre beschränkt, wird die Stadt die Veranstaltung mit einem Organisationsbeitrag von 3000 Euro sowie der Übernahme der Werkhofkosten unterstützen. Bis 2016 lagen diese laut Bürgermeister Michael Wilke bei rund 2100 Euro jährlich, aufgrund der Extraschlaufe durch das Stadtgebiet waren sie in diesem Jahr auf 4400 Euro gestiegen.

Zuvor hatte sich eine große Mehrheit im Rat an der geplanten Mitgliedschaft der Stadt im Verein „slowUp Basel-Dreiland“ gestört und auf die Haushaltskonsolidierung 2016 verwiesen: Ulrike Krämer (CDU) sprach sich dafür aus, die Werkhofskosten weiter zu tragen, den übrigen Zuschuss aber über Spenden oder ein Engagement der IG Velo zu finanzieren.

„Wir wollen alle weiterhin den slowUp, aber keinen Mitgliedsbeitrag“, erklärten Bernhard Escher (CDU) und Uwe Claassen (Freie Wähler) unisono. Sein Fraktionskollege Matthias Lindemer kritisierte den Trend, „dass die Stadt zur Kasse gebeten wird“ und schlug vor, die Teilnehmer an den Kosten zu beteiligen.

Günter Schlecht (SPD) hatte das 16-seitige Sparpaket von 2016 mitgebracht, um einige schmerzhafte Einsparungen vorzutragen. Indes: Auch er ist an einer Fortführung der „guten Veranstaltung“ interessiert und schlug vor, die Organisationskosten auf die Fachbereiche zu verteilen. Denn eine Verabschiedung vom slowUp würde angesichts von 123,5 Millionen Euro im Ergebnishaushalt 2018 laut Schlecht „das Ansehen der Stadt in der Öffentlichkeit beschädigen“.

Nur Matthias Koesler (FDP), der den Beitrag für das „einzigartige, europäische Event“ als gerechtfertigt bezeichnete, und die Fraktion der Grünen sprachen sich für eine dauerhafte Mitgliedschaft der Stadt aus. „Das ist keine Spaßveranstaltung sondern ein sehr wichtiges Dreiland-Event“, sagte Claudia Salach (Grüne) und verwies auf den zunehmenden Nationalismus in vielen Regionen.

„3000 Euro sind ein geringer Betrag dafür, um so eine Veranstaltung in der Stadt zu haben“, erklärte Bürgermeister Wilke und schwärmte vom „grenzüberschreitenden Erlebnis“. Er betonte zudem, dass es sich bei slowUp nicht um einen normalen Verein handle und die übrigen Gemeinden wie Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen oder Weil am Rhein den selben Betrag beisteuern. Und: „Der Kanton Basel-Stadt zahlt deutlich mehr.“

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