Mittelfristig sind die Wiederherstellung des Weges „Zum Burgblick“ inklusive Graben und Stellkannten angedacht, um das Neubaugebiet besser zu schützen. Außerdem ist ein Bypass und der Ausbau des „Grünen Tal“ geplant.
Beim Belist habe sich auch negativ ausgewirkt, dass durch die zahlreichen Neubauten immer wieder der Boden verändert wurde. Der Eigenbetrieb begleite zwar die Bauvorhaben, es sei jedoch vorgekommen, dass erst im Nachgang Dinge aufgefallen seien, „die so nicht sein sollen“.
Haagens Ortsvorsteher Horst Simon (SPD) lobte im Zusammenhang mit dem Starkregen in Haagen die schnelle Hilfe durch die Firma Bühler, die mit Baggern und Mitarbeitern weitere Schäden verhindert habe.
Wenig verwundert über die Schäden im Belist zeigte sich Jörg Müller (Freie Wähler): „Das ist ein Sumpfgebiet, das weiß jeder Haagener.“ Darum sei ein besonderer Schutz in Form einer wasserundurchlässigen Wanne für die Gebäude notwendig.
Der Eigenbetrieb hatte schon vor den jüngsten Ereignissen an einem „Handlungskonzept Starkregen“ gearbeitet, führte Schäfer weiter aus. Denn solches Extremwetter sei eine „fachübergreifende Herausforderung“. Die Fertigstellung soll bis Anfang 2022 erfolgen. Dazu ist ein Info-Flyer für die Bevölkerung geplant. Das Thema: „Was kann ich tun, um mein Haus/Grundstück vor den Folgen von Starkregen zu schützen?“
Regenrückhaltung auf Privatgrundstücken
Für künftige Neubaugebiete empfiehlt der Eigenbetrieb eine verstärkte Regenrückhaltung auf Privatgrundstücken durch Gründächer, Zisternen oder Mulden. Die Versickerung soll möglichst vor Ort erfolgen. „Bei einem Lehmboden wie in Tumringen ist das aber nicht möglich“, betonte Schäfer.
Für Tüllingen und Tumringen soll ein Starkregenmanagement der Gesamtgebiete durch ein Fachbüro erfolgen. Zudem werden die Reaktivierung historischer Grabensysteme und städtebauliche Lösungen wie die Entsiegelung von Parkplätzen geprüft.
Bei der Erschließungsplanung für das Gebiet „Bühl III“ soll Starkregen durch entsprechende Straßenquerneigungen zum Hang und durch Mulden zurückgehalten werden. Dazu sind Abfanggraben für Außengebietswasser und sogenannte Bergeinläufe für steile Straßenabschnitte vorgesehen. Schäfer: „Das Ziel muss es sein, dass es keine Verschlechterung der Abflusssituation für den Bestand gibt.“