Lörrach Konturen für den Bahnhofsplatz

Die Oberbadische
Der Bahnhofsplatz wird sich verändern. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Das Miteinander von Radfahrern und Fußgängern wirft Fragen auf

Lörrach (bk). Das zukünftige Erscheinungsbild des Lörracher Bahnhofsplatzes nimmt Konturen an. Unterdessen bleiben nach Auffassung etlicher Stadträte im Gemeinderat mit Blick auf das Miteinander von Radfahrern und Fußgängern auf diesem Platz noch Fragen offen.

Die Ausgangslage

Bei Gestaltungsfragen hat die Stadt sowohl die im städtebaulichen Vertrag mit dem Investor des Wohn- und Geschäftshauses Lö. festgeschriebenen Vereinbarungen zu berücksichtigen (etwa den Bodenbelag vor dem Lö.), als auch die urheberrechtlichen Rahmenbedingungen. Verantwortlich für die Konzeption des Platzes ist der Lörracher Architekt Fritz Wilhelm, nach seinen Plänen wurde der Bahnhofsplatz Anfang der 80er Jahre gestaltet. Deshalb sind nun ausschließlich punktuelle Veränderungen möglich, die etwa auf eine verbesserte Barrierefreiheit abzielen. Zwar kann die Platzgestaltung heute längst nicht mehr alle Vertreter von Verwaltung und Gemeinderat überzeugen. Indes, so Margarete Kurfeß (Grüne), seien die nun vereinbarten Veränderungen das Maximum dessen, was in Verhandlungen mit dem Architekten möglich gewesen sei: „Wir müssen das meiste behalten. Das ist nicht der Verwaltung zur Last zu legen.“

Die Veränderungen

Um der Barrierefreiheit auf dem Bahnhofsplatz gerecht zu werden und gleichzeitig die Orientierung zu stärken, sind Rampen in Richtung des Hauptbahnhofs und des Rathauses sowie ein barrierefreier Streifen mit glattem Pflasterbelag vor dem Neubau vorgesehen.

Zudem werden die beiden Abgänge zur Bahnhofstiefgarage optisch aufgewertet, die Pflanzquartiere mit Sitzgelegenheiten sowie die bestehenden Pergolen mit einem Sonnensegel ausgestattet. Die vorhandenen Sitzbänke und Vitrinen im Bereich des südlichen Tiefgaragenabgangs werden gemäß der Zielsetzung des Masterplans Innenstadt zurückgebaut, um die Sicht- und Wegebeziehungen im öffentlichen Raum zu stärken. Die Straßenbeleuchtung wird durch LED-Technik ersetzt.

Die Brunnenskulptur „Der Heiner und der Brassenheimer Müller“ von Karl-Henning Seemann muss während der Arbeiten abgebaut werden. Nach der Fertigstellung wird die Skulptur wiederhergestellt, jedoch entfällt die Brunnen-Funktion.

Die Fraktionen

Mit Skepsis betrachtet wurde von Fraktionsvertretern etwa der barrierefreie Streifen mit glattem Pflasterbelag vor dem Neubau. Matthias Koesler (FDP) wies auf das Konflikt-Potenzial hin, weil die Fläche wahrscheinlich sowohl von Fußgängern, als auch von Velofahrern genutzt werde. Bernhard Escher (CDU) sagte, die gesamte Führung des Radverkehrs im neuen Quartier und den angrenzenden Verkehrsknoten müsse noch verbessert werden. Günter Schlecht (SPD) forderte, die Sicherheit der Fußgänger ins Zentrum der Überlegungen zu stellen. Von Seiten der Stadt wurde argumentiert, dass der Platz als Fußgängerzone ausgewiesen sei und deshalb ohnehin Schrittgeschwindigkeit gelte.

Der Bahnhof

Gerd Wernthaler (Grüne) forderte erneut, mit den Veränderungen auf dem Bahnhofsplatz auch eine Aufwertung des Bahnhofs selbst zu verbinden. Oberbürgermeister Jörg Lutz versicherte, die Stadtverwaltung werde das Thema der Bahn abermals „mitgeben“. Man müsse sich mittlerweile fast schon schämen, wenn man in Lörrach mit dem Zug ankomme, sagte Lutz zum Bahnhof und dessen Umfeld. Der OB: „Es muss hier eine Grundsanierung stattfinden.“

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