Lörrach Kopfüber am Klavier

Die Oberbadische
Eine begeisternde Show lieferten die beiden Musikkomödianten „Gogal & Mäx“ im Burghof ab. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Musikkabarett: „Concerto Humoroso“ von Gogol & Mäx

Von Gerd Lustig

Lörrach. Musik ist eine universelle Sprache. Da braucht es nicht viel Worte, schon gar nicht, wenn es um komödiantisch-kabarettistische Musik geht. Darauf verstehen sich „Gogol & Mäx“ ganz prächtig. Seit mittlerweile 25 Jahren reist das Staufener Duo durch die Lande und ist auch gern gesehener Stammgast im Lörracher Burghof. Mit ihrem neuen Programm „Concerto Humoroso“ begeisterten sie am Freitagabend erneut das Publikum.

Da standen sie nun wieder auf der Burghofbühne. Aber was heißt hier standen? Sie lagen und flogen, spielten kopfüber Klavier, schwebten im rosa Tütü zur Tuba, balancierten auf fragilen Dosen und machten dabei in jeder Lage Musik. Es gab kaum ein Instrument, das nicht zum Einsatz kam. Und eines, das der kleine „Mäx“ nicht spielen könnte, müsste wohl erst erfunden werden.

Voll reifer Früchte hing diesmal der spaßdurchtränkte Komödiantenbaum nach so vielen Jahren. Zum Jubiläum wurde jetzt ein wenig extrahiert und destilliert. Altes und Neues wurde geistvoll-hochprozentig präsentiert.

Eigentlich war es aber wie immer: Kaum, dass der erste Ton gespielt ist, ist der Zoff schon da. Denn während der elegant gekleidete und selbstgefällige Maestro „Gogol“ sein Concerto Piano, dies indes solo, präsentieren will, funkt ihm der kleine, langmähnige „Mäx“ nicht nur immer wieder dazwischen, sondern stiehlt ihm ein ums andere Mal die Schau. Von Harmonie in der Philharmonie also keine Spur!

„Gogol & Mäx“ (Christian Schelb und Max-Albert Müller) haben die scheinbare Disharmonie, die himmelschreiende Gegensätzlichkeit zum Programm gemacht. Die aberwitzigen Entertainer und gleichwohl begnadeten Musiker leisten ganze Arbeit. Ist es nun clowneske Musik oder musikalische Clownerie, was „Gogol & Mäx“ da auftischen? Sicherlich von allem etwas, in jedem Fall aber ein brillanter Mix, bei dem musikalisch wie mimisch und akrobatisch mit Vielem gerechnet werden muss. Die zwei Musikkomödianten zelebrieren einen Abend, in dem ein jederzeit tempo- und geistreiches Duell musikalisch ausgefochten wird: von Bach bis Boogie Woogie, von Pianissimo bis Pianoforte. Von Solo-Geige bis Orchestra-Tuba oder von Stradivari metallica bis penetranto dilettanto. Was der Maestro auch anstellt, der pfiffige und genial-erfinderische Kleine weiß stets eine noch bessere Antwort. Trotz Perfektion und Schnelligkeit wird da eine begeisternde Performance geboten, die so leicht und spielerisch rüberkommt, dass es eine wahre Wonne ist.

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