Lörrach Kräftig Energie einsparen

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Ein Blick ins Lörracher Krematorium Foto: Kristoff Meller

Oberzentrum: Wärmenetz-Ausbau und hin zu mehr Holz

Sowohl in der Stadt Lörrach als auch in Weil am Rhein wird der Energieverbrauch gesenkt. Die Präsentationen der Maßnahmen im Oberzentrumsausschuss zeigten am Montag, dass auf vielfältige Weise gespart wird. Mit ins Boot genommen werden in beiden Kommunen auch die Bürger.

Von Marco Fraune

Lörrach/Weil am Rhein. Bei den Energieträger-Anteilen der städtischen Gebäude gibt es Unterschiede hinsichtlich der Wärmeversorgung. Während in Lörrach das Erdgas noch 62 Prozent am Gesamtverbrauch ausmacht, 35 Prozent auf Holz und drei Prozent auf Biogas entfallen, liegt der Holzanteil in Weil bei 55 Prozent und der Gasanteil bei 45. Beide Städte wollen den Holzanteil erhöhen, Lörrach den Biogasanteil zudem schrittweise bis 2040.

Wärme und Kläranlage

In Weil schreitet zugleich der Ausbau des Fernwärmenetzes deutlich voran, wie Erster Bürgermeister Rudolf Koger im Rahmen der Darstellung der Wärmeplanung anhand verschiedener Karten vor Augen führte – so auch auf der Leopoldshöhe, in Friedlingen sowie perspektivisch in Haltingen. „Die etlichen Insellösungen sollen verbunden werden, um einen Wärmeverbund zu erreichen.“

Für die Zukunft ist außerdem die in Weil verortete gemeinsame Kläranlage Bändlegrund von Lörrach und Weil im Blick. Koger weiß auch um die problematischere Bewertung von Blockheizkraftwerken: „Es werden spannende und herausfordernde Jahre.“ OB Wolfgang Dietz mahnte zudem, beim Thema Abwärme angesichts von industriellen Produktionen nicht auf Sand zu bauen. „Es braucht Industriebetriebe.“ In Lörrach laufen Gespräche mit Mondelez, deren Abwärme zu nutzen. In Friedlingen konnte der Wärmenetzausbau erfolgen, da E+H als großer Stromabnehmer mit im Boot ist.

Das Krematorium

In Lörrach sind das Krematorium und das Rathaus die größten Gasverbraucher. Das Rathaus wird daher aktuell an das Fernwärmenetz angeschlossen. Ein Notfallplan für das Krematorium für einen Gasausfall ist zudem in Planung, doch auch ein Abwärmekonzept wird erstellt und das Krematorium in die Wärmeplanung einbezogen, erklärte Umwelt-Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt. Insgesamt verwies sie zudem auf 130 Ideen an Energiesparmaßnahmen, über die Hälfte davon von Mitarbeitern eingebracht.

Ein Masterplan für energetische Gebäudesanierung und Wärmeversorgungsstrategie werde zudem eine hohe Priorität in kommenden Haushalten haben.

Der Sauna-Betrieb

Während in Weil am Rhein schon vor Jahren die Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet wurde, läuft dies in Lörrach noch. In der Kreisstadt wurde der Saunabetrieb im Hallenbad reduziert, im Laguna aus Kostengründen hingegen komplett gestrichen. Auch die Temperaturen in den städtischen Gebäuden sowie Bädern wurden abgesenkt, damit der aktuellen Energiesparverordnung Rechnung getragen.

Mit Blick auf die Schulen, die freiwillig die Temperatur in den Räumen senken, erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz: „Entscheidend ist der Wille aller Beteiligter, zu sparen.“

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