Lörrach Kraftvolle Sehnsucht

Regine Ounas-Kräusel
 Foto: Regine Ounas-Kräusel

Tanz: Begeisternde Hommage an Leonard Bernstein mit der Jon Lehrer Dance Company im Burghof

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Eine begeisternde Hommage an Leonard Bernstein bot die Jon Lehrer Dance Company am Samstag im Burghof. Das New Yorker Tanzensemble gastierte auf seiner Jubiläumstour zum 30. Todestag des großen amerikanischen Komponisten und Dirigenten in Lörrach.

Zu den bekanntesten Werken von Bernstein gehört sicher das Musical „West Side Story“. Doch sein Oeuvre ist vielschichtig. Seine Musik vereint Elemente von Jazz und jüdischer Tradition, raffinierte Kompositionen und die Dynamik des Broadways. Die Jon Lehrer Dance Company spürte dem tänzerischen Element seiner Musik nach und setzte dies in einer dynamischen Choreografie mit Elementen des Modern- und des Jazzdance um.

Gegen Ende ihres Auftritts brachte die Tänzer Company auch die drei berühmtesten Songs aus der „West Side Story“ auf die Bühne. Leonard Bernsteins Musik war in Instrumentalfassung zu hören. Samtweich blies ein Saxofon das Liebeslied „Maria“. Leichtfüßig bewegte sich die achtköpfige Tanztruppe dazu. Paare fanden in eleganten Drehungen zusammen, entfernten sich wieder. Die Sehnsucht im Song „Somewhere“ drückten die Tänzerinnen und Tänzer in raumgreifenden Bewegungen aus. Kraftvoll tanzten sie die strahlende Hoffnung der Liebenden im Song „Tonight“. Auch Songs aus Bernsteins Musicals „Candide“ und „On the Town“ waren zu erleben.

Doch die Jon Lehrer Dance Company brachte auch Werke für Orchester und Jazzkombo aus Bernsteins Feder auf die Bühne. Mit dem „Divertimento for Orchestra“ erklang eine raffinierte Komposition in acht Sätzen, die sogar Bezüge zu Werken anderer Komponisten wie Tschaikowsky enthielt, gleichzeitig aber kurzweilig und unterhaltsam war. Bläserfanfaren eröffneten das Stück. Ein quecksilbriger Walzer und eine langsame melancholische Mazurka gehörten ebenso dazu wie der witzige Turkey Trot im synkopischen Rhythmus. Mit Dynamik und mit kraftvollen Bewegungen wirbelten die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne, nahmen jede Stimmung, jeden Rhythmuswechsel der Musik mit ihren Körpern auf. Geschmeidig und zart umfing ein Tänzer seine Partnerin bei den Liebesliedern, mit wirbelnden Drehungen feierten sie ihre Liebe. Es gab humorvolle Momente, etwa, als die Company hüpfend mit sichtlichem Spaß den Turkey Trot tanzte. Immer wieder formierte sich die Truppe zu einem dynamischen Ganzen, stob mit kraftvollen Sprüngen auseinander. Farbige Lichteffekte unterstrichen die Dynamik von Musik und Tanz.

Beim Stück „Prelude and Fugue“ für Soloklarinette und Jazzensemble vereinte Bernstein barocke Kompositionsregeln mit Jazz. Mit temperamentvollen Schritten und Drehungen setzte die Tanztruppe das lebhafte melodische Spiel der Klarinette und den treibenden Rhythmus der Begleitband um. Mit Bernsteins „Dialogue for Jazzcombo and Orchestra“, das von Improvisationen der Instrumente und der Tänzer lebte, ging die Hommage an Leonard Bernstein zu Ende. Das Publikum spendete Standing Ovations.

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