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Die Oberbadische
Die Senioren begutachten die Mosaikarbeiten Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Seniorensommer: Zu Besuch in der Dieter-Kaltenbach-Stiftung: Senioren backen

Unter dem Motto „Begegnen – Erleben – Gestalten“ führte Beatrice Kaltenbach-Holzmann im Rahmen des Seniorensommers die gut 30 Besucher durch das weitläufige Stiftungsgelände und informierte über die langjährige Tradition der Kaltenbach-Stiftung.

Von Willi Vogl

Lörrach. „Das Ziel unserer Arbeit ist die Persönlichkeitsbildung. Hier werden Kinder und Jugendliche nicht nur betreut, sondern erhalten vielfältige Anregungen“, beschreibt Beatrice Kaltenbach-Holzmann ein wesentliches Stiftungsanliegen.

1965 wurde die Stiftung von Dieter Kaltenbach gegründet

1965 wurde die Stiftung von ihrem Vater Dieter Kaltenbach gegründet und ab 1973 das „Zentrum für Spielen und Gestalten“ in Stetten errichtet. 120 handwerkliche, künstlerische und pädagogische Mitarbeiter arbeiten heute dort und an weiteren Standorten im Landkreis. Kooperationen mit dem Landkreis und verschiedenen Kommunen ermöglicht etwa den Betrieb der Grenzacher Kita Ideenreich, des Rheinfeldener Jugendzentrums Tutti Kiesi oder das betreute Jugendwohnen in Wohngemeinschaften. Laut Beatrice Kaltenbach-Holzmann „werden dort Jugendliche, die zum Beispiel auf Grund eines chaotischen Elternhauses zuhause nicht mehr leben wollen oder können, auf ein selbstständiges Leben vorbereitet.“

Darüber hinaus werden Schulen mit vielfältigen sozialpädagogischen Angeboten unterstützt, mobile Jugendarbeit organisiert, berufsbegleitende Seminare für Pädagogen oder VHS-Kurse mit handwerklich-künstlerischen Inhalten auch für Erwachsene angeboten.

Viel passiert jedoch auf dem Gelände des Stettener Geländes selbst. Die Senioren erhielten einen Überblick über die verschiedenen Werkstätten von der Schreinerei, der Nähstube bis zu den Metallverarbeitungs- und Tonwerkstätten.

Eine Reihe von Mehrzweckräumen wie der Flügel- und Kaminsaal im Nordbau, der Versammlungspavillon mit seinen Verwaltungsräumen und ein weitläufiges Freigelände mit einer Koppel für Esel, Kaninchenställen, ein Sandspielplatz sowie diverse Klettergeräte, wie das von Eltern erbaute imposante Holzschiff, ergänzen das Raum- und Einrichtungsangebot. Damit sind auch sportliche Aktivitäten sowohl drinnen als auch draußen möglich. „Nicht alle Kinder können heute mehr auf Bäume klettern“, weist Kaltenbach-Holzmann auf die Notwendigkeit zur Entwicklung elementarer Bewegungsformen hin. Die Mitarbeiter, ob Handwerker, Künstler oder Pädagogen sind Profis, darunter auch ambitionierte Vertreter ihrer Zunft wie der Bildhauer Konrad Winzer in den 70er Jahren.

Eindruck von den Ergebnissen der Kreativarbeit

Mit den tönernen Nilpferden und Krokodilen, bunten Fliesenmosaiken oder skurril geformten Metallskulpturen bekamen die Senioren einen lebendigen Eindruck von den Ergebnissen der Kreativarbeit junger und erwachsener Kursteilnehmer. Viele Senioren waren mit der Stiftungsarbeit nicht nur durch ihre Kinder und Enkel bereits vertraut. So erinnerte man sich an die Anlieferung von Tannenzweigen zum Flechten von Adventskränzen. Aktuell sei das Thema „Zirkus“ ein wichtiges Thema, da es laut Kaltenbach-Holzmann die Möglichkeit biete, die verschiedenen Gestaltungsabteilungen zu verbinden.

Begegnung, Erleben und Gestalten ist auch für die Quartiersarbeit in Stetten insgesamt angesagt. „24000 Euro hat das Sozialministerium als Anschubfinanzierung für ein soziales Pilotprojekt bewilligt“, freut sich Seniorenbeauftragte Ute Hammler auf die damit verbundenen Möglichkeiten. Am 14. November werden mit den Stettener Kulturträgern im Gemeindezentrum St. Fridolin Ideen gesammelt. Das könne unter anderem in regelmäßig gemeinsames Brotbacken münden.

Einen knusprigen Vorgeschmack unter tatkräftiger eigener Mitwirkung erhielten die Senioren bereits zum Abschluss der Besichtigungstour. Mit Nüssen oder Sesam- und Sonnenblumenkörner verfeinert genossen die Besucher die Ergebnisse ihrer Backaktivität.

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