Die Schweiz entwickelte ihren europäischen Sonderweg und wurde durch einen Generalstreik erschüttert. Die für Grenzsicherung eingesetzten Bauern und Handwerker bekamen für ihre Dienste kaum einen Lohn. Ohne soziale Absicherung verarmten ganze Teile der Bevölkerung: „Die Schweiz stand kurz vor einem Bürgerkrieg“, sagte Moehring. Erst der Einsatz der Armee beendete den Landesstreik. Bis dahin hatten etliche Basler Industrielle als Kriegsgewinnler gut an der vorangegangenen Katastrophe verdient. Und: Erstmals wurden nun Grenzkontrollen auch in Friedenszeiten im Dreiländereck eingeführt.
Diese trinationale Perspektive wird die Ausstellung in Lörrach prägen. Kuratiert wird sie von Tobias Hebel, Historiker Hubert Bernnat verfasste zahlreiche Hintergrundtexte. Aurea Hardt gestaltete die Schau, die in fünf Abteilungen (Kriegsende, Aufbruch und Umbruch, Nordwestschweiz, Elsass, Baden) Plakate, Alltagsobjekte, zeitgenössische Kunst, Fotografien und etliches mehr zeigt.
Fast alle Exponate stammen aus dem Fundus der Museumssammlung, die Moehring ebenso wie Rainer Liebenow, Vorstandsmitglied der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, mit Blick auf Auswahl und Anzahl der Exponate als „herausragend“ bezeichnete. Die Sparkasse unterstützt auch diese Ausstellung wieder mit 10 000 Euro. Darüber hinaus steuert das Kreditinstitut jährlich einen Betrag in Höhe von 10 000 Euro für die allgemeine Museums- arbeit bei.