Lörrach Kristallklare Klänge

Ursula König
 Foto: Ursula König

„Stimmen im Advent“: Vokaltrio Irmelin aus Schweden begeistert mit zeitloser Klangkunst in der Stadtkirche.

Lörrach - Mit einer nordischen Einstimmung ist die vierteilige Reihe „Stimmen im Advent“ am Sonntag gestartet. Viele Kerzen erleuchteten die Stadtkirche und schufen eine Atmosphäre, die eintauchen ließ in die kristallklaren Klänge des schwedischen A-capella Trios Irmelin.

Stimmen im Advent, inszeniert von Marion Schmidt-Kumke, verbindet traditionell Gesang mit Lesung. Die warme und ausdrucksstarke Stimme der professionellen Sprecherin Doris Wolters lud zu einer Reise durch das Jahr ein. Aus Dänemark stammte der Dichter und Schriftsteller Hans-Christian Andersen, der vor allem für seine fantasievollen Märchen bekannt ist.

Ins Land der Fantasie luden die Sängerinnen und die „Geschichte des Jahres“ ein. Bis in das Mittelalter reichen die Wurzeln, welche die Folksängerinnen aufgreifen.

Angefüllt mit reichen Naturbildern

Das Märchen spannt einen zeitlosen Bogen durch das Jahr und ist angefüllt mit reichen Naturbildern. Musik und Text wechseln ab, greifen ähnliche Themen auf und verbinden sich zu einem kunstvollen Klangerlebnis. Mit Szenen bitterer Kälte startet Wolters in den Abend, verleiht den frierenden Spatzen ihre wandelbare Stimme, um von den schönen Frühlingskindern zu berichten, die von einem Storch auf ein Feld getragen werden.

Aus den Kindern wird ein Brautpaar, immer noch lebensfroh und anmutig. Im Spätsommer dann schleicht sich erste leichte Melancholie ein. Und im tiefsten Winter zeigt sich der alte Mann mit weißem Bart allein.

Die Spatzen beklagen sich, dass der Kalender eine Menschenerfindung sei. Wenn die Welt im Frühling wieder einmal jung werde, dann beginne das Jahr. Wolters bringt Spannung in das Märchen ein. Vom schönen Kind über die Reife bis zum alten Mann werden die Jahreszeiten mit greifbaren Bildern symbolisiert.

Vollendete Harmonie, die kühl, klar und mystisch wirkt

Eva Rune, Karin Ericsson Back und Maria Misgeld schaffen mit ihren Stimmen eine vollendete Harmonie, die kühl, klar und mystisch wirkt. Ein zwitscherndes Vogelkonzert zu Beginn greift das Andersen’sche Thema auf.

Die drei Sängerinnen, die zu den besten Interpretinnen der traditionellen schwedischen Musik zählen, nähern sich dem „Geheimnis“ des Frühlings, „wenn alles wieder zum Leben erwacht“. Die „typischen Tanzlieder“ verbreiten einen Hauch von Sommer in der Winterzeit. Bis zum Ende der Lesung klingen die Lieder langsam aus; schaffen sanfte Übergänge zu den Textpassagen. Lebhafter wird die Musik nach der Lesung, mit Tanzliedern aus dem 16. Jahrhundert, denen die Jahre nicht anzumerken sind. Angereichert wird die faszinierende Stimmenmodulation mit „Kulming“, vergleichbar mit dem Jodeln und „Diddling“, einer Form der „Mundmusik“.

Die Frische und Zeitlosigkeit des Arrangements erstaunen ebenso wie die Zeitlosigkeit im Märchen. Der Blick auf eine Natur, die mystisch wirkt, schafft weite Räume, die gut zur Vorweihnachtszeit passen.

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