Lörrach Kritik am Beschluss des Gemeinderats

Die Oberbadische
Ohne Genehmigung verboten, aber nach wie vor problemlos möglich: die Einfahrt in die Fußgängerzone Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Stadt spricht mit Geschäftsleuten und Pro Lörrach über Grabenstraße

Von Kristoff Meller

Lörrach. Zwölf Tage nachdem die Grabenstraße als Fußgängerzone in Betrieb genommen wurde, hat die Stadtverwaltung gestern Vormittag Geschäftsleute und Vertreter von Pro Lörrach zum Austausch ins Rathaus gebeten. Als „emotionsgeladen“ bezeichnete Hans-Werner Breuer, Vorsitzender von Pro Lörrach, die Diskussion im Anschluss im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Hauptkritik der Geschäftsleute und des Gewerbevereins richtete sich aber nicht gegen die Stadtverwaltung, sondern gegen den Beschluss des Gemeinderats. Zuvor habe Oberbürgermeister Jörg Lutz den Gesprächspartnern zunächst erklären müssen, dass die Stadt an den Beschluss des Gemeinderats gebunden sei und diesen zeitnah umsetzen müsse. Hier habe es ein „Wissensdefizit“ unter den Händlern gegeben.

Der Beschluss sei verfrüht und überhastet gewesen, kritisierte Breuer: „Das war ein Schnellschuss. Man hätte dem Fachbereich mehr Zeit geben müssen. Der Gemeinderat hat sich von einem Anwohner beeinflussen lassen, und das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend.“ Für die Umgestaltung sei zudem zu wenig Geld zur Verfügung gestellt worden: „Das reicht nicht aus, um Qualität zu schaffen“, beklagte Breuer. Diese sei jedoch notwendig, damit sich die Kundenfrequenz signifikant erhöhe. Das Büro Acocella wurde laut Breuer damit beauftragt, nach einem Jahr eine entsprechende Zählung durchzuführen.

Gesprächsbedarf gibt es laut Breuer noch bei Detailfragen wie Sondergenehmigungen für Noteinsätze von Handwerkern. Einigkeit herrschte hingegen beim Thema Poller: „Ohne sie wird die Fußgängerzone nicht funktionieren“, wiederholte Breuer und erinnerte an die Folgekosten für den Einbau. Auch die Verlegung der Buslinien sei notwendig.

Die Anwesenden wurden außerdem darüber informiert, dass der Gemeindevollzugsdienst in den kommenden Wochen weiterhin verstärkt Präsenz zeigen werde. Die Phase der reinen Information ende aber demnächst. Breuer vermutet, dass Verstöße ab kommender Woche auch mit einem Bußgeld geahndet werden.

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